So tickt St. Paulis Torjäger: Es gibt nur eine Sache, die Burgstaller gar nicht mag
Der Aufschwung des FC St. Pauli hat nicht ausschließlich, aber sicherlich ganz viel mit Guido Burgstaller zu tun, der in jedem der vergangenen sechs Spiele ein Tor erzielte und damit einen persönlichen Rekord aufstellte. Sportchef Andreas Bornemann erzählt, wie der 31-jährige Stürmer tickt – er kennt ihn aus gemeinsamen Zeiten in Nürnberg bestens.
Die Beweggründe, Burgstaller zu holen, waren klar. Bornemann: „Wir haben durch Henk Veerman, Dimitrios Diamantakos und Viktor Gyökeres Torgefahr abgegeben. Deshalb haben wir uns gefragt, wie wir die Lücken schließen können.“
Bornemann begeistert von Burgstallers Bodenständigkeit
Natürlich habe man auch immer Spieler auf dem Radar, mit denen man schon einmal zusammengearbeitet habe und wisse, dass es möglicherweise funktionieren könne: „Ich wusste, dass Guido auf Schalke sportlich unglücklich war und habe ihn trotz seines langfristigen Vertrages gefragt, ob er sich einen Wechsel vorstellen kann. Ich kannte ihn aus Nürnberg als einen Spieler, der beharrlich ist, niemals aufgibt und mitreißt. Ich war sicher, dass er unseren jungen Spielern guttun würde.“
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Bornemann imponiert auch dessen Bodenständigkeit: „Für Burgi ist wichtig, für welchen Verein er spielt. Ist es ein Traditionsverein, herrscht dort eine gute Stimmung durch die Fans?“ Eine Leihe habe Burgstaller abgelehnt, „weil er Familienmensch ist und nicht jedes Jahr den Wohnort wechseln will. Er wollte eine neue Herausforderung, zusammen mit der Mannschaft einen Schritt nach vorn machen“.
Familie ist Guido Burgstaller deutlich wichtiger als Popularität
Popularität sei dem Österreicher, der immerhin 25 Länderspiele absolvierte und dabei zwei Tore erzielte, nicht so wichtig. Burgstaller ist keiner, der seine Kollegen in der St. Pauli-Kabine spüren lässt, dass er von 2017 bis 2020 in der Bundesliga in 95 Partien 24 Mal für Schalke knipste, mit den Königsblauen auch in der Champions League spielte. „Er zieht seine Energie vielmehr aus der Freude am Spiel und aus seiner Familie.“
Bornemann: Burgstaller das Gesicht der Trendwende
Burgstallers Status beim Millerntorklub beschreibt der 49-Jährige so: „Die Mannschaft funktioniert jetzt insgesamt besser, aber Burgi ist ein Stück weit das Gesicht der Trendwende geworden.“ Da fragt man sich dieser Tage, wo St. Pauli stehen würde, wenn sich Burgstaller am 19. Oktober gegen Nürnberg nicht schwer verletzt hätte und wochenlang ausgefallen wäre.
Nur eine Sache mag Guido Burgstaller so gar nicht
Diese Frage kann auch der Sportchef nicht beantworten. Aber der weiß, dass Burgstaller nicht nur wegen seiner fußballerischen Qualitäten bei den Kiezkickern gut ankommt. Lachend erzählt er: „Guido ist sicherlich keiner, der die Kabine unterhält und er hat seinen eigenen Humor. Er kommt aber manchmal knurriger rüber als er es tatsächlich ist – es sei denn, er wird vorzeitig ausgewechselt.“