Die beiden lächeln in die Kameras, im Hintergrund sieht man einen Teil des Plakats des Films
  • Vitali (l.) und Wladimir Klitschko im Juni 2011 bei der Premiere des Films "Klitschko". Er läuft am 20.3. in mehreren Hamburger Kinos.
  • Foto: Jens Kalaene/dpa

Filme, Konzerte & Co.: Hamburgs Kultur macht sich stark für die Ukraine

Die Kämpfe in der Ukraine breiten sich immer weiter aus, auch im Westen des Landes greift Russland inzwischen an. Menschen sind in Angst, Menschen sterben. Wer kann, verlässt das Land. Auch in Hamburg kommen immer mehr Geflüchtete an, die Solidarität ist groß und überall spürbar – auch in der Kultur-Szene. Seit Anfang März werden Benefiz-Veranstaltungen organisiert. Und es werden immer mehr. Was wann wo geplant ist: ein aktueller Überblick.

Bucerius-Kunst-Forum

Kunst gegen Spende: Das Bucerius-Kunst-Forum zeigt noch bis zum 24. April die Ausstellung „Minimal Art. Körper im Raum“. Wer das Kunsthaus derzeit besucht, kann alternativ zum regulären Ticket ein Solidaritätsticket erwerben. Das Geld, das dadurch gesammelt wird, geht an den Solidaritäts-Fonds für Kulturschaffende in der Ukraine, der von der „European Cultural Foundation“ initiiert wurde. Dahin gehen auch die Spenden, die beim Besuch der künstlerischen Arbeit „Der evolutionäre Optimismus“ des ukrainisch-russischen Künstlers Aljoscha zusammenkommen. Er zeigt sie demnächst im Lichthof des Hauses, der Eintritt dort ist frei, es wird eine Spendenbox geben.

Galerie-W (18. März)

Zaubershow für den guten Zweck: Zauberkünstler Wittus Witt spendet die kompletten Einnahmen der Vorstellung am 18. März (21 Uhr) für die Ukraine. Es wird eine der letzten Shows in den Räumen im Mühlendamm 78-80 sein, im April zieht Witt mit dem Zauber-Salon an den Hansaplatz.

St. Michaelis (19. März)

Benefizkonzert in der Hauptkriche: In Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater gibt es am 19. März um 18 Uhr im Michel (Englische Planke 1) ein großes Benefizkonzert. Zahlreiche Künstler:innen, ukrainische Sängerinnen und der Kammerchor der russischen-orthodoxen Kirche des Hl. Prokop treten gemeinsam auf, um ein Zeichen gegen Russlands Angriffskrieg zu setzen und Geld für den Nothilfefond der Hochschule sowie für „Diakonie – Katastrophenhilfe für die Ukraine“ zu sammeln. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Der Künstler Aljoscha präsentierte sich und seine Kunst auch in Kiew. Jetzt ist er im Bucerius-Kunst-Forum zu Gast. Aljoscha
Von hinten sieht man einen Mann mit nacktem Oberkörper, der vor einer Statue steht und pinken Stoff rumwirbelt.
Der Künstler Aljoscha präsentierte sich und seine Kunst auch in Kiew.

Diverse Hamburger Kinos (20. März)

Benefizvorstellung des „Klitschko“-Films: Die Astor-Film-Lounge ist dabei, die Cinemaxx-Kinos, das Holi und das Savoy, das Schanzenkino und auch die drei UCIs: Sie alle beteiligen sich am 20. März an der Aktion „Kino hilft Ukraine“ und zeigen die „Klitschko“-Doku von 2011 – bundesweit sollen es mehr als 450 Kinos sein, die bei der Benefizveranstaltung dabei sind. Sämtliche Erlöse der Vorstellungen gehen an Kinderhilfsprojekte in der Ukraine.

Elbphilharmonie (27./28. März)

Solidaritätskonzert #StandWithUkraine: Das Philharmonische Staatsorchester hat am 27. und 28. März 2022 die Dirigentin Marzena Diakun in der Elbphilharmonie zu Gast. Kurzfristig wurde das Programm jetzt erweitert: So wird nun auch das viereinhalbminütige Werk „UKRAINA – den Opfern des Krieges“ gespielt. Das Philharmonische Staatsorchester folgt damit einem Aufruf der Deutschen Orchestervereinigung, das unmittelbar nach Kriegsausbruch in der Ukraine komponierte Stück zu Beginn von Konzerten zu spielen. 


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Komödie Winterhuder Fährhaus (2. April)

Walter Plathe als Soldat Schwejk: Am 2. April gibt’s im Winterhuder Fährhaus (19.30 Uhr) einen Benefiz-Theaterabend. Walter Plathe wird sein Solo „Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk“ (28 Euro) aufführen. Die Erlöse aus der Vorstellung fließen an „Aktion Deutschland Hilft“. Plathe: „Die Idee zu dem Benefiz kam mir ganz spontan. Ich habe nachts vor dem Fernseher gesessen und als ich die Flüchtlingstrecks gesehen habe, wollte ich was tun. Und Theaterspielen kann ich eben am besten.“

Literaturhaus (4. April)

Benefizlesung „Lesen Hilft!“: Auf Initiative der Hamburger Buchhandlungen und des Literaturhauses findet am 4. April eine Benefizlesung für die Ukraine statt: Kristine Bilkau, Isabel Bogdan, Louise Brown, Jens Eisel, Andreas Moster und Stephan Orth lesen. Julia Westlake moderiert. Die Gelder aus Eintritt, Bücherverkauf und Spenden gehen an #artistsinshelter, eine Initiative zur Unterstützung ukrainischer Literaturschaffender.

Die ukrainische Rapperin Alyona Alyona. Sie soll im April im Knust auftreten. Dobrev Alexnadr
Die junge Frau steht vor einer lilafarbenen Wand und guckt sehr cool in die Kamera
Die ukrainische Rapperin Alyona Alyona. Sie soll im April im Knust auftreten.

Kampnagel (7. bis 10. April)

„Europacamp“ mit aktualisiertem Programm: Auf Kampnagel steht vom 7. bis zum 10. April das „Europacamp 2022“ an. Weil sich die politische Situation in Europa seit dem 24. Februar grundlegend verändert hat, wird das Programm unter dem Titel „Facing New Realities“ nun neu zusammengestellt. So spricht unter anderen der britische Historiker Timothy Garton Ash in seiner Keynote über Russlands Angriffskrieg und die Auswirkungen auf Europa. Auf der Kampnagel-Homepage gibt’s außerdem Lesestücke in einem „Living War Archive“ sowie das Russland-Panel, das am 10. März live mitgefilmt wurde.

Außerdem: Konzerte ukrainischer Acts

Am 11. April spielt die Stonerrock-Band Stoned Jesus im Knust, am 15. April tritt dort die ukrainische Rap-Queen Alyona Alyona auf, die eine besondere Verbindung zu Hamburg hat, weil sie 2019 mit dem Reeperbahn-Festival-Award „Anchor“ ausgezeichnet wurde. Am 26. April kommt die Folk-Electronica-Band Go_A ins Gruenspan, die mit ihrem Song „Shum“ im vergangenen Jahr beim „ESC“ vertreten war. Und am 16. Mai sind DakhaBrakha im Knust. Das preisgekrönte Quartett vermischt traditionelle ukrainische Musik mit modernen Genres und ruft schon seit Jahren am Ende seiner Konzerte: „Stop Putin! No war!“

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