Impfpflicht: Hamburger Jung-Politikerin hält Wutrede im Bundestag
Die Hamburger Grünen-Abgeordnete Emilia Fester hat am Donnerstag ihre erste Rede im Bundestag in Berlin gehalten – die hatte es in sich. In einem wutgeladenen Vortrag setzte sich die 23-Jährige für eine allgemeine Impfpflicht ein und wetterte in Richtung AfD.
„Als die Pandemie begonnen hat, war ich 21 Jahre alt”, beginnt Fester ihre Rede im Bundestag. Uni, Reisen, Feiern, im Anschluss zählt sie auf, worauf sie und ihre Generation in den vergangenen zwei Jahren verzichtet hätten, um vulnerable Gruppen vor dem Corona-Virus zu schützen. Dann wird sie richtig wütend.
Hamburger Bundestagsabgeordnete mit Wutrede
„Wenn Sie und ihre Freund:innen der Freiheit sich einfach hätten impfen lassen, als die meisten von uns so vernünftig waren und diesen einfachen Schritt gegangen sind, dann wäre ich jetzt wieder frei. Dann wären wir alle wieder frei”, sagt Fester in Richtung der AfD-Fraktion. Von dort gibt es empörte Zwischenrufe, doch Fester lässt sich nicht beirren.
„Nicht die Impfpflicht ist die Zumutung, sondern keine Impfpflicht ist die Zumutung – die Zumutung für die solidarische Mehrheit.“ Es müsse um die Impfpflicht für alle Erwachsenen gehen, nicht ab einer „willkürlichen“ Altersgrenze, weil Menschen jeden Alters das Virus übertragen können.
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„Ich kämpfe für die allgemeine Impfpflicht ab 18, denn Impfen darf keine Individualenscheidung sein – es ist keine“, so Fester weiter.
Hamburgerin Emilia Fester ist jüngste Bundestagsabgeordnete
Fester sagt, sie habe sich nicht für ein Bundestagsmandat beworben, um dabei zuzusehen, wie ihre Generation in Klimafragen Angst um ihre Zukunft haben müsse und in der Pandemie ihre Gegenwart verliere.
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Mit 23 Jahren ist Emilia Fester die jüngste Abgeordnete im Bundestag. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte sie es auf Platz drei der Hamburger Grünen-Landesliste dorthin geschafft. Vorher war sie frauenpolitische Sprecherin der Grünen Hamburg und Mitglied des Landesvorstands.