• St. Pauli bejubelt den letzten Treffer beim 4:0-Kantersieg gegen Würzburg.
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St. Pauli im Rausch: Würzburg mit dem 4:0 gut bedient – Coach will sich entschuldigen

Sie marschieren ohne Unterlass und finden einfach kein Ende: Ein vor Spielfreude strotzender FC St. Pauli nahm Schlusslicht Kickers Würzburg am Millerntor nach allen Regeln der Kunst auseinander.

St. Pauli gewann beim 4:0 (3:0) noch viel zu niedrig und kletterte zumindest für einen Tag bis auf Rang sechs der Tabelle. „Das war schon gut“, lobte Trainer Timo Schultz und outete sich als Fan seiner Truppe.

Es empfiehlt sich dieser Tage, bei Partien mit braun-weißer Beteiligung rechtzeitig Platz genommen zu haben, ob im Stadion oder vorm Fernseher. Gegen Braunschweig hatte Omar Marmoush nach sieben Minuten getroffen, Luca Zander brauchte in Aue 59 Sekunden. Nun war wieder Marmoush dran, diesmal in Minute vier.

Marmoush, Zander, Marmoush – schon wieder ein Blitz-Tor für St. Pauli

Finn Ole Becker hatte am Mittelkreis den Ball erobert und direkt auf den Ägypter gespielt, der kurz vor der Strafraumlinie abzog. Kraulich versuchte zu blocken, fälschte aber so unglücklich ab, dass sich die Murmel unhaltbar hinter Keeper Giefer in die Maschen senkte. Der neunte Treffer in der Auftaktviertelstunde für die Hamburger.

Traumstart also. Mal wieder. Und ein Schlag ins Kontor der Gäste, die dringend Punkte brauchen, in der Folge aber massiv Rätsel aufgaben, wie das bewerkstelligt werden soll. St. Pauli war in allen Belangen turmhoch überlegen, obwohl sich die Kiezkicker im Vergleich zum bärenstarken Auftritt von Aue eine Idee nachlässiger präsentierten. Sie leisteten sich einige Fehler im Aufbau und einfache Ballverluste, die Kickers aber entpuppten sich als viel zu schwach, um daraus Profit zu schlagen. 

Benatelli und Paqarada machen in fünf Minuten alles klar

Vielmehr nutzten die Hausherren den umfangreichen Platz, der ihnen zugestanden wurde, und zogen binnen fünf Minuten uneinholbar davon. Zunächst staubte der Ex-Würzburger Rico Benatelli, der schon beim 1:1 im Hinspiel getroffen hatte, nach einem von Giefer parierten Ziereis-Schuss ab (18.), dann zauberte Leart Paqarada das Runde aus 22 Metern mit einem ebenso wuchtigen wie maßgenauen Schlenzer ins Eckige.

3:0 nach 22 Minuten, die schnellste Führung in dieser Höhe seit 18 Jahren (beim 4:0 gegen Duisburg anno 2003 hatte es bereits nach 13 Minuten 3:0 gestanden). Und das ohne Guido Burgstaller, der aus privaten Gründen kurzfristig ausgefallen war. Und es war in der Höhe absolut gerechtfertigt, ein Klassenunterschied.

St. Pauli siegt 4:0 – Würzburg nicht mal ein Trainingspartner

Mit dem deutlichen Vorsprung im Rücken nahmen die Hausherren bis zur Pause den Fuß vom Vollgaspedal, ohne dabei auch nur ansatzweise an Souveränität einzubüßen oder gar in Nöte zu geraten. „Kollektives Versagen“, nannte Trainer Ralf Santelli das später und wollte sich schon dafür entschuldigen, für St. Pauli nicht einmal ein würdiger Trainingspartner gewesen zu sein. 

Sollte noch irgendjemand Zweifel am Sieger dieser Partie gehegt haben, so waren auch die fünf Minuten nach Wiederbeginn passé. Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankte Paqarada traumhaft auf Daniel-Kofi Kyereh, der das Spielgerät volley ins Gehäuse drosch (50.).

Schultz wechselt Stammkräfte aus, die Spielfreude bleibt

Timo Schultz nutzte die Gunst des Moments, nahm in James Lawrence, Rodrigo Zalazar und Marmoush sowie später noch Becker und Kyereh fünf Stammkräfte aus Schonungszwecken frühzeitig runter. Aber auch in neuer Besetzung hörte St. Pauli einfach nicht auf, teilweise brillant Fußball zu spielen.

Zwischen der 58. und 66. Minute ließen Lukas Daschner, Max Dittgen (je 2) und Kyereh weitere Hochkaräter gegen gnadenlos überforderte Gäste liegen. Inzwischen war man bei 14:2 Torschüssen angelangt, Schlussmann Dejan Stojanovic verdingte sich derweil in der Sonne vor der Nordtribüne mit Dehnübungen.

In der Endphase verwalteten die Hausherren das Resultat auf kräfteschonende Weise, schließlich geht’s am Mittwoch in Düsseldorf schon weiter.

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