WGs für Ukrainierinnen
  • MenscHHamburg-Vereinsmitglieder Arne Platzbecker, Oliver Fuchs, Janette Hoschke und Tim Petermann beim Einrichten einer der sieben Wohnungen
  • Foto: Arne Platzbecker/MenscHHamburg

Von Wohnung bis Spieleabend: Verein organisiert WGs für Ukrainerinnen

Es werden die wohl integrativsten WGs in Hamburg: Rund 20 Ukrainerinnen und Ukrainern, zumeist Müttern mit Kindern, organisiert der Verein Mensch Hamburg eine zweite Heimat auf Zeit. Die Idee: Die Geflüchteten wohnen zusammen und werden von den Mitgliedern und Freundinnen des Vereins durch ihren Alltag begleitet. Das Beste: Jeder kann das Wohnprojekt durch Spenden und den Kauf von #MoinMoinRefugees-Buttons unterstützen. 

Die Vereinsmitglieder haben ihre privaten Netzwerke aktiviert und es geschafft, dass dem Verein sieben Wohnungen für ein Jahr mietfrei zur Verfügung gestellt wurden. In den vergangenen zwei Wochen wurden die Räume wohnlich hergerichtet: Von der Gabel bis zum Fernseher wurde alles besorgt.

Die Familien, die dort nun einziehen, haben alle unterschiedlich Schicksale hinter sich und wurden über private Kontakte vermittelt. „Wir wollen den Leuten helfen, die traumatischen Wochen und den Verlust der Heimat möglichst gut zu verarbeiten. Dafür bekommen wir aus unserem Netzwerk auch psychologische Hilfe. Es gibt keinen Ersatz für eine Heimat. Aber Hamburg kann für unsere Gäste ein zweites zu Hause werden. Wir garantieren als Verein den Gästen für mindestens ein Jahr unsere Fürsorge und eine Wohnung“, erklärt Vorstand Janette Hoschke.

Verein organisiert WGs für ukrainische Familien

„Wir wollen Hamburg von der schönsten Seite zeigen“, betont Vereinsvorsitzender Lars Meier. „Dabei bleibt es nicht bei den üblichen Hilfestellungen wie etwa Behördengängen oder Jobsuche. Wir machen mit unseren Gästen Spieleabende, Restaurants laden uns zum Essen ein. Wir fiebern gemeinsam am Millerntor beim FC St Pauli mit, oder machen zusammen eine Barkassenfahrt. Unsere Netzwerkpartner sind spendabel, und das hilft uns natürlich“, freut sich Meier.

Jörg Pilawa und Bettina Tietjen tragen die Anstecker von „MenscHHamburg“ bereits. MenscHHamburg e.V.
Jörg Pilawa und Bettina Tietjen halten die Anstecker in die Kamera.
Jörg Pilawa und Bettina Tietjen tragen die Anstecker von „MenscHHamburg“ bereits.

Am Ende sollen die Bewohnerinnen voll integriert sein in das Leben der Vereinsmitglieder, und natürlich in die Hansestadt Hamburg. „Wir wollen von unseren Gästen lernen, und sie sollen durch uns Hamburg kennen- und vielleicht lieben lernen. Dafür brauchen wir viele Geldspenden und Unterstützung in den unterschiedlichsten Bereichen. Kooperationspartner können sich gerne bei uns melden“, ergänzt Arne Platzbecker von Mensch Hamburg e.V.

MenscHHamburg: Buttons und Spenden – jeder kann helfen

Die einjährige Reise durch Hamburg wird der Verein dezent auf Instagram (@MenscHHamburgWG) dokumentieren. „Niemand soll vorgeführt werden, aber wir wollen Hamburg an den Problemen und Nöten unserer Gäste auch teilhaben lassen. Auch, wenn schöne Dinge passieren, weil uns zum Beispiel ein Theater in eine Vorführung einlädt“, betont Janette Hoschke.

Finanziert wird die MenscHHamburg WG neben direkten Spenden an den Verein durch die Kampagne #MoinMoinRefugees. Über 12.000 Buttons mit dem hanseatischen Gruß in den Landesfarben der Ukraine brachte der Verein seit Anfang März bereits unter die Hamburgerinnen und Hamburger.

Firmen erhalten gegen eine Spende von 100 Euro an MenscHHamburg e.V. 50 Buttons. Die Firmenspende erfolgt per PayPal an info@menschhamburg.de unter Angabe der gewünschten Versandadresse. Einzelne Buttons gibt es im Büro von MenscHHamburg in der Susannenstraße 26 für jeweils einen Euro zu kaufen (Mo.-Do.: 11-18 Uhr, Fr.: 11-16 Uhr).  

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