Mehr als im Vorjahr: Blitzer bringen Hamburg Millionensumme ein
Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Verkehrsunfälle in Hamburg gestiegen, eine häufige Ursache ist dabei zu schnelles Fahren. 40 fest installierte und 14 mobile Blitzer in der Stadt sollen die Raser ausbremsen – jedoch mit unterschiedlichem Erfolg.
Auf Hamburgs Straßen sind im vergangenen Jahr mehr Raser von mobilen Blitzern erwischt worden. Zugleich ging die Zahl der von den 40 stationären Geschwindigkeitsmessanlagen in der Stadt erfassten Verstöße deutlich zurück, wie aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hervorgeht.
Insgesamt wurden in 2021 mehr Raser von Blitzern erwischt als im Vorjahr
Als Ursache sieht die Polizei neben dem coronabedingt geringerem Verkehrsaufkommen auch einen „gewissen Gewöhnungseffekt“ bei den Autofahrern hinsichtlich der fest installierten Geräte. Demgegenüber mache sich der Ausbau der mobilen Blitzer-Flotte auf aktuell 14 Geräte in den Zahlen bemerkbar, sagte ein Polizeisprecher.
Führten sie 2020 noch zu 463.647 Anzeigen, waren es laut Senatsantwort 2021 bereits 555.532. Die Einnahmen stiegen demnach von gut 14,7 Millionen Euro auf knapp 16,5 Millionen Euro. Dagegen gingen Anzeigen und Einnahmen aus den von stationären Blitzern erfassten Geschwindigkeitsübertretungen zurück: Einnahmen in Höhe von fast 9,4 Millionen Euro im Jahr 2020 standen im vergangenen Jahr nur noch knapp 6,1 Millionen Euro gegenüber.
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Auch die Zahl der von Überwachungsanlagen erwischten Rotlichtsünder ging zurück: 8870 Anzeigen wurden im vergangenen Jahr aufgrund der neun fest installierten Anlagen geschrieben, die Einnahmen beliefen sich den Angaben zufolge auf knapp 1,1 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor waren es noch 13.845 Anzeigen und gut 1,6 Millionen Euro.
„Der rot-grüne Senat muss weiterhin konsequent gegen Raser, Drängler und Rotlichtsünder vorgehen“, forderte CDU-Fraktionschef Dennis Thering. „Besonders an Unfallschwerpunkten und vor Kitas, Schulen und Senioreneinrichtungen muss der Kontrolldruck ständig hoch gehalten werden.“
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Er bemängelte, dass es der Senat zu häufig beim Einsatz der wenig personalintensiven Geschwindigkeitsüberwachungs-Anhänger belasse und dafür wichtige Verkehrsgroßkontrollen ausfallen lasse. Laut Senatsantwort sank ihre Zahl von 54 im Jahr 2020 auf 49 im vergangenen Jahr.
„Erneut konnte der Senat die Zielvorgaben für Großkontrollen nicht einhalten. Und anstatt hier nachzusteuern, sind für 2022 lediglich erst 16 Verkehrsgroßkontrollen vorgesehen“, sagte Thering. „Diese Nachlässigkeit ist fatal, da gerade Menschen unter Einfluss von Alkohol und Rauschmitteln eine ständige Gefahr im Straßenverkehr darstellen.“ Diese ließen sich aber gerade durch Verkehrsgroßkontrollen besonders gut überführen und aus dem Verkehr ziehen. (dpa/lno/mp)