„Kommen voran“: Tschentscher und Grote besuchen Erstaufnahme für Geflüchtete
Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Innensenator Andy Grote (beide SPD) haben am Sonntag die Zentrale Erstaufnahmestelle (ZEA) in Rahlstedt besucht. Vor Ort haben sie mit Ehrenamtlichen gesprochen und sich ein Bild von deren Arbeit gemacht.
„Hamburg war zunächst neben Berlin eine der Hauptzufluchtsstädte. Deshalb war es in den letzten Wochen enorm anspruchsvoll das alles zu bewältigen“, sagte Tschentscher bei seinem Besuch im ZEA am Bargkoppelweg. Er bedankte sich bei den zuständigen Behörden, der Leiterin des Ankunftszentrums und allen Freiwilligen. Das ZEA ist die erste Anlaufstelle für alle Geflüchteten in Hamburg, die nicht privat unterkommen können.
Grote und Tschentscher sahen sich die Unterbringung der Geflüchteten an und sprachen mit Ehrenamtlichen des Technische Hilfswerks, die Getränke und Snacks ausgaben. „Inzwischen sind die Strukturen einigermaßen geordnet. Wir kommen jetzt klar“, sagte Grote. „In den ersten Wochen hatte Hamburg sehr zu kämpfen gehabt, weil hohe Zahlen an Geflüchteten aus der Ukraine ankamen.“ In den letzten Tagen gebe es eine kleine Atempause.
Hamburg: Bislang fast 10.000 Geflüchtete registriert
Inzwischen seien fast 10.000 Menschen registriert worden. 7000 davon verbringen die Nächte in öffentlichen Unterkünften, 3000 konnten schon in längerfristige Unterkünfte vermittelt werden. 3500 bis 4000 Menschen würden immer entweder am Bargkoppelweg oder in den Messehallen übernachten. Über 7000 Arbeitstitel mit einer Arbeitserlaubnis seien verteilt worden.
„Am Anfang kamen Personen, die aus Angst geflüchtet sind, dass der Krieg kommen könnte. Die jetzt ankommen, haben den Krieg erlebt“, beschreibt Claudia Anders, Leiterin der Abteilung für Erstaufnahme, die Situation. Die soziale Versorgung gehe aber noch nicht in der Erstaufnahme sondern erst richtig in den Unterkünften los.
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„Wir kommen voran. Die Verteilung in die anderen Bundesländer klappt inzwischen“, so Grote. In der Ministerpräsidentenkonferenz am vergangenen Donnerstag hatten die Bundesländer beschlossen die Geflüchteten zukünftig nach dem Königsteiner Schlüssel zu verteilen. Mit dem Schlüssel lässt sich anteilig an der Bevölkerung berechnen, wie viele Geflüchtete ein Bundesland jeweils aufnehmen muss.
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Inzwischen seien laut Grote schon mehr als 2000 Menschen in andere Bundesländer verteilt worden, denn Hamburg liege mit seinen Aufnahmezahlen noch deutlich über seinem Anteil. „Das gibt uns die Luft, um uns den Menschen so zuzuwenden, wie auch die Bedürfnisse da sind. Wir gehen aber davon aus, dass es jetzt ein Luftholen ist und wir auch wieder höhere Ankunftszahlen bekommen“, so Grote.