Lars Windhorst

Investor Lars Windhorst ist bei vielen Anhängern der Hertha unbeliebt. Präsidentschaftskandidat Bernstein würde sich aber mit ihm an einen Tisch setzen. Foto: imago/Matthias Koch

Kein frisches Geld! Hertha-Investor Windhorst stellt Machtfrage

Jetzt stellt Lars Windhorst die Machtfrage. Der Investor von Hertha BSC knüpft weitere Gelder an einen Abgang von Präsident Werner Gegenbauer.

Erst Machtwechsel, dann Millionenspritze: Die Hoffnung im Abstiegskampf lebt wieder, doch der große Knall droht Hertha BSC nun abseits des Rasens. Investor Lars Windhorst fordert vor der Mitgliederversammlung im Mai den Abgang des Präsidenten Werner Gegenbauer – nur dann gibt es neues Geld. Dieser nun öffentliche Streit könnte die Berliner noch länger beschäftigen.

Hertha: Lars Windhorst fordert Abgang von Präsident Werner Gegenbauer

„Ich werde mit dieser Führung mit Sicherheit kein neues Kapital investieren, aber ich würde mit Sicherheit in der ersten und auch in der zweiten Liga neues Kapital investieren, wenn gute Leute auch in der Vereinsspitze sind, die kooperativ gemeinsam an einem Strang ziehen“, sagte Windhorst am Sonntag bei Bild TV. Das Geld ist sein Druckmittel, denn wegen der 50+1-Regel hat Windhorst auf dem Papier kaum etwas zu sagen.

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Trotz der 375 Millionen Euro, mit denen er und seine Tennor Group seit dem Einstieg 2019 66,6 Prozent der Profiabteilung kauften, bleibt dem 45-Jährigen nur der Appell an die Mitglieder, um Gegenbauer loszuwerden. Lediglich sie können den Präsidenten, der seit 2008 und noch bis 2024 im Amt ist, per Antrag abwählen.

Der müsste dann mit einer Dreiviertelmehrheit angenommen werden. Im Frühjahr 2021 scheiterte ein solcher zuletzt. Grundsätzlich ist Gegenbauer aber auch bei den Mitgliedern umstritten – 2020 wurde er mit nur 54 Prozent der Stimmen wiedergewählt.

Windhorst: „Schockierend, dass in so kurzer Zeit so viel Geld verbrannt wurde“

Nachdruck verlieh Windhorst seinem Anliegen mit seinem Verweis darauf, „dass der Verein definitiv neues Geld braucht, um zu überleben“. Gleichzeitig sei es „schockierend, dass in so kurzer Zeit so viel Geld verbrannt wurde.“ Eine ernüchternde Erkenntnis, da Hertha in allen drei Windhorst-Jahren gegen den Abstieg spielte.

Fragen, die er schriftlich an die Finanzgeschäftsführung gestellt habe, „um zu verstehen, was mit dem Geld passiert ist“, seien laut Windhorst noch nicht detailliert beantwortet worden.

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Eine schnelle Lösung in dem Konflikt Windhorst gegen Gegenbauer ist nun kaum zu erwarten, wobei das Verhältnis schon länger als zerrüttet gilt. Der Investor erneuerte ältere Vorwürfe, wonach es Gegenbauer „sehr stark um den eigenen Machterhalt“ gehe und viel weniger „um den Erfolg des Vereins“, wetterte Windhorst, der „Seilschaften“ und „Klüngelei“ anprangerte. Gegenbauer wiegelte in seiner ersten Reaktion noch ab, erst soll der Tabellen-16. unter Neu-Trainer Felix Magath die Liga halten.


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„Sobald der Klassenerhalt endgültig gesichert ist, werde ich unsere Sichtweise deutlich darlegen, und wir werden uns faktisch über den Verlauf und das Umfeld des Investments bei Hertha BSC äußern“, sagte der Hertha-Präsident.

Bei der Mitgliederversammlung, für die bislang auch eine Rede Windhorsts erwartet wurde, stehen demnach die Zeichen auf Konfrontation. Klar ist nur: Windhorst, der nebenbei aus dem Hertha-Beirat zurücktrat, will nicht selbst als Präsident kandidieren. Er würde jedoch einen aus seiner Sicht geeigneten Vorschlag der Mitglieder unterstützen. (sid/fe)

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