Wladimir Putin und Evgeni Plushenko
  • Wladimir Putin und Evgeni Plushenko (hier bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014) scheinen ein gutes Verhältnis zu pflegen.
  • Foto: imago/ITAR-TASS

„Sexbomb“ Plushenko: Putins peinlicher Propagandist

Evgeni Plushenko war einer der letzten Superstars des Eiskunstlaufs. Zumindest außerhalb Russlands löst das Verhalten des mittlerweile 39-Jährigen im Zusammenhang mit dem militärischen Überfall auf die Ukraine aber nur noch Unverständnis aus.

Evgeni Plushenko Paraderolle auf dem Eis war „Sexbomb“. Wenn der zweimalige Eiskunstlauf-Olympiasieger, musikalisch begleitet von Tom Jones, mit irrwitzigem Tempo von Bande zu Bande fegte, raste das Publikum in der Halle, und Millionen von Fans weltweit waren begeistert.

Eiskunstlauf-Star Evgeni Plushenko unterstützt Wladimir Putin

Doch spätestens seit dem militärischen Überfall Russlands auf die Ukraine ist der mittlerweile 39-Jährige zu einem peinlichen Propagandisten geschrumpft, der Diktator Wladimir Putin geradezu unterwürfig huldigt und außerhalb seines Heimatlandes nur noch Verständnislosigkeit erntet. „Ich finde es krank, was er sagt, ich kann das nicht verstehen. Es ist so unmenschlich“, findet Paarlauf-Olympiasiegerin Aljona Savchenko, die um ihre drei weiterhin in der Ukraine lebenden Brüder bangt.

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Wie bedingungslos der dreimalige Weltmeister Putin unterstützt, wurde bei der großen Propaganda-Show der russischen Sportler im Moskauer Luzhniki-Sportpark überdeutlich. Einfach nur teilzunehmen reichte Plushenko nicht, er postete stolz ein Selfie von dieser mehr als fragwürdigen Veranstaltung.

Plushenko: „Ich glaube an unseren Präsidenten und vertraue ihm“

Bereits ganz am Anfang der russischen Militärinvasion hatte sich der siebenmalige Europameister ganz klar positioniert. „Ich glaube an unseren Präsidenten und vertraue ihm“, formulierte Plushenko, er sei stolz auf dessen „Spezialoperation“. Und das, obwohl einer seiner beiden Großväter Ukrainer ist.


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Und der politische Wirrkopf belässt es nicht bei Worten. Vollmundig und sicherlich von Wohlwollen aus dem Kreml begleitet, kündigte Plushenko eine Showtournee durch die beiden „Volksrepubliken“ im Donbass an. Genug Kufen-Personal dafür steht zur Verfügung, denn die russischen Läufer wurden bekanntlich von den Weltmeisterschaften, die am Mittwoch in Montpellier begannen, ausgeschlossen. Was Plushenko – nichts anderes konnte man erwarten – immens empört.

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„Das ist eine Diskriminierung. Ohne unsere Läufer wird man sich für diese Veranstaltung nicht interessieren“, klagte der Ex-Champion, Sportminister Oleg Matytsin stieß in das gleiche Horn: „Ohne den russischen Sport kann sich der Weltsport nicht entwickeln. Das wird den Eiskunstlauf um mehrere Jahre zurückwerfen.“

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Man spürt, wie hart Russland der Ausschluss in ihrer winterolympischen Paradedisziplin trifft. Seit weit mehr als einem Jahrzehnt dominiert das Riesenreich die internationale Szene, ohne WM-Medaille blieb man zuletzt 2007 in Tokio. Mittlerweile ist der russische Eiskunstlauf auch bis in den Inner Circle des Kreml hinein bestens vernetzt, auch auf privater Ebene: Ehefrau von Putin-Sprecher Dmitry Peskov ist seit sieben Jahren Tatiana Navka, Eistanz-Olympiasiegerin von 2006. (sid/fe)

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