Greenpeace-Aktion gegen den Krieg – Polizei reagiert
Aktivisten der Umwelt-Organisation Greenpeace protestierten am Mittwochmorgen auf der Ostseeinsel Fehmarn gegen Ölimporte aus Russland und störten die Durchfahrt eines Tankschiffes nördlich der Insel. Die Bundespolizei prangert die Aktion als gefährlichen Eingriff in den Schiffsverkehr an.
Mit Schlauchbooten hatten die Umweltschützer den Fahrtweg blockiert und mehrfach Personen „in unmittelbarer Kurslinie des Tankers“ abgesetzt, so die Bundespolizeiinspektion Bad Bramstedt. Die Männer und Frauen hätten auf diese Weise ein erhebliches Ausweichmanöver erzwungen.
Aufgrund einer geringen Breite und Tiefe des Fahrtwassers sei das Durchfahren der Route nördlich von Fehmarn laut den Angaben ohnehin schwierig. „Ein Ausweichmanöver ist gefährlich, auch ein unmittelbares Anhalten ist für ein Schiff, insbesondere dieser Größe, selbstverständlich nicht möglich“, so die Beamten.
Durch das erzwungene Manöver bestand laut Bundespolizei „eine konkrete Gefährdung der Schifffahrt – auch mit einhergehenden erheblichen Gefahren für die Umwelt im Falle einer Havarie“.
Bei der Aktion wurde zudem die Seitenwand des unter maltesischer Flagge fahrenden 249 Meter langen Tankers Stamos von den Schlauchbooten aus mit einem Schriftzug versehen, heißt es. Laut Bericht von „Zeit Online“ schrieben die Aktivisten die Worte „Oil Fuels War“, also „Öl heizt Krieg an“, an die Schiffswand.
Greenpeace erzwingt gefährliches Manöver
Das Tankschiff soll Öl aus dem russischen Ostseehafen Ust-Luga nach Rotterdam transportieren. „Mit den Exporten von Öl, Kohle und Gas finanziert Putin den Krieg in der Ukraine“, sagte der Greenpeace-Ölexperte Manfred Santen „Zeit Online“. Aus diesem Grund würden die Umweltschützer die sofortige Aussetzung der Transporte fordern.
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Es wurden ein Einsatzschiff und ein Hubschrauber von der Bundespolizei eingesetzt, um die Aktivisten zu stoppen – auch die Wasserschutzpolizei Schleswig-Holstein war vor Ort. Das Greenpeace-Schiff „Beluga II“ wurde schließlich aufgefordert, unter Begleitung der Bundespolizei Heiligenhafen anzulaufen.
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Dort wurden die Personalien der Aktivisten erfasst und die Schlauchboote beschlagnahmt. Die Umweltschützer müssen sich wegen gefährlichen Eingriffs in den Schiffsverkehr verantworten, heißt es.