Italien WM-Aus
  • Marco Verratti kann es nicht fassen. Der Schock ist riesig als Aleksandar Trajkovski in der Nachspieltzeit zum 0:1 gegen Italien trifft.
  • Foto: imago/Gribaudi/ImagePhoto

„Wir sind gebrochen!” So reagieren die Italiener auf das peinliche WM-Aus

Italien unter Schock: Wie 2018 muss der viermalige Weltmeister bei der Endrunde in Katar zusehen – und das als amtierender Europameister. Peinlich! Die gesamte Fußballwelt ist entsetzt. Was passiert nun mit Nationaltrainer Roberto Mancini?

Fassungslosigkeit, Tränen, Pfiffe: 256 Tage nach dem EM-Triumph von Wembley ist Italien aus allen WM-Träumen gerissen worden. „So wie die EM die schönste Erfahrung meines Lebens war, war dies die größte Enttäuschung. Wir können nichts sagen, das ist der Fußball. Manchmal passieren unglaubliche Dinge und es ist passiert“, sagte Mancini nach dem sensationellen 0:1 gegen Außenseiter Nordmazedonien am Donnerstag im Playoff-Halbfinale.

Debakel gegen Nordmazedonien: Italien nicht bei WM dabei

Wie 2018, als die Squadra Azzurra in den Playoffs Schweden unterlag, findet die Endrunde ohne den viermaligen Weltmeister statt. „Disastro Italia“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“ auf ihrer Homepage treffend. Ein Tor von Aleksandar Trajkovski (90. Minute +2) zerstörte in Palermo in der Nachspielzeit alle Hoffnungen der Italiener auf das WM-Ticket.

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Entsetzt sanken die italienischen Stars nach dem Schlusspfiff zu Boden. „Wir sind enttäuscht, gebrochen, am Boden zerstört“, sagte Routinier Giorgio Chiellini. EM-Held Jorginho fügte hinzu: „Es ist schwer zu erklären, was passiert ist. Es tut so weh. Ich bin ehrlich, ich bin immer noch ungläubig.“

Jorginho: „Es tut weh“

Jorginho war es, der in der Gruppenphase bei den beiden Unentschieden gegen die Schweiz jeweils einen Elfmeter verschossen und dadurch den Gang in die Playoffs mitverursacht hatte. „Es tut weh, wenn ich daran denke. Es wird mich für den Rest meines Lebens verfolgen. Zweimal anzutreten und seinem Team und seinem Land nicht helfen zu können, ist etwas, das ich für immer mit mir tragen werde.“

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Und nun? Ein derart peinliches Aus schreit in Italien gewöhnlich nach Konsequenzen. Mancini wollte kurz nach dem Spiel noch nicht über seinen möglichen Abschied sprechen. „Wir werden sehen – die Enttäuschung ist zu groß, um über die Zukunft zu sprechen“, sagte der Coach am späten Donnerstagabend auf eine entsprechende Frage. „Es ist schwer, an solche Dinge zu denken. Es wird nicht einfach in den nächsten Tagen.“


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Mancini hat als Nationaltrainer einen Vertrag bis 2026. Verbandschef Gabriele Gravina sprach sich noch in der Nacht nach der Pleite für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem Ex-Profi aus: „Ich wünsche mir, dass Mancini bei uns bleibt. Wir haben uns für ein Projekt verpflichtet.“ Auch Kapitän Giorgio Chiellini sagte: „Wir müssen uns jetzt aufrichten und ich hoffe, dass Mancini bleibt.“ Ob der 37 Jahre alte Abwehrroutinier selbst in der Nationalmannschaft weitermacht, das wollte er am Donnerstagabend aber nicht sagen.

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Für Nordmazedonien geht es dagegen weiter nach Portugal. Dort kämpft der Außenseiter, der in der Gruppenphase schon Deutschland in Duisburg mit 2:1 düpiert hatte, am Dienstag gegen Cristiano Ronaldo und Co. um das WM-Ticket.

So reagiert die Internationale Presse

Nachdem Spieler und Trainer bereits hart mit sich selbst ins Gericht gingen, tat dies auch die internationale Presse. Die MOPO hat die internationalen Presse-Stimmen zum historischen Debakel für sie zusammengetragen:

Italien

Die italienische Presse befeuerte das Entsetzen über die Squadra Azzurra mit heftigen Aussagen. Die „Gazzetta dello Sport“ schrieb: „Desaster Italien, Mazedonien-Spott in der 92. Minute: Wir sind wieder raus aus der WM…. Lebewohl WM, Lebewohl EM, Lebewohl Alles.“ Auch die „Corriere della Sera“ zog ein vernichtendes Fazit: „Die Nationalmannschaft nicht bei der Weltmeisterschaft, der italienische Fußball erreicht sein niedrigstes Niveau aller Zeiten.“ Und „La Repubblica“ meinte: „Reise Wembley-Palermo ohne Rückfahrt. Eine schlimmere Enttäuschung als Schweden.“

Großbritiannien

Nicht nur in Italien sorgte die Italien-Blamage für Gesprächsstoff. Die britische „Sun“ verkündete: „ITALIEN FLIEGT RAUS. Die Azzurri verpassen die zweite Weltmeisterschaft in Folge (…)“.

Spanien

In Spanien sprach die „AS“ sogar von einer „historischen Katastrophe“ und die „Marca“ titelte: „Acht Jahre ohne eine Weltmeisterschaft.“

Frankreich

Die französische „L’Équipe“ meinte: „Italien weiter am Boden“ und „Le Figaro“ kührte den nordmazedonischen Held des Abends: „Aleksandar Trajkovski für die Geschichte.“

Schweiz

Mamma mia! Italien verliert in den Playoffs den Halbfinal gegen Nordmazedonien und verpasst nach Russland 2018 nun auch die WM in Katar“, kommenierte die „Blick“ aus dem kleinen Nachbarland.

Österreich

Auch die österreichische „Krone“, sprach ein vernichtendes Urteil: „WM-Aus! Italien blamiert sich.“ (dpa/fe)

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