Keine Ausreden: Tim Walter nimmt seine HSV-Profis für den Saisonendspurt in die Pflicht.
  • Keine Ausreden: Tim Walter nimmt seine HSV-Profis für den Saisonendspurt in die Pflicht.
  • Foto: WITTERS

Klare Worte: Walters Weckruf vor dem HSV-Endspurt

Sie sind gut beraten, das Wochenende zu genießen. Zum wohl letzten Mal in dieser Saison haben die Profis des HSV zwei freie Tage in Folge, danach geht es Schlag auf Schlag. Acht Ligaspiele und zumindest das Pokal-Halbfinale stehen bis Mitte Mai an. Die Crunch-Time der Saison, vor der sich Tim Walter berufen fühlt, seine Profis zu ermahnen. Weil der Trainer Zeichen erkennt, die ihm nicht gefallen.

Er entschwand mit einem Lächeln ins Wochenende. Die Bälle blieben am Freitag im Schuppen, stattdessen verfolgte Walter sichtlich erfreut, wie sich seine Profis beim Tabatatraining quälten. Der 46-Jährige machte ab und an auch ein wenig mit, gönnte sich aber immer wieder Pausen. Und grinste schelmisch.

Schlechte Stimmung bei Walter nach Testspiel gegen Viborg

Tags zuvor hingen seine Mundwinkel noch erheblich tiefer. Weniger als am Resultat störte sich Walter nach dem 4:5 gegen Viborg an der Art und Weise, wie seine Profis im Test gegen die Dänen aufgetreten waren. 0:5 zur Pause und eine bis dahin indiskutable Leistung – das war nach zuvor zwei Punkten aus vier Ligaspielen der wohl letzte Tropfen, der fehlte, um Walter in Alarmbereitschaft zu versetzen.


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Um richtig ins Aufstiegsrennen eingreifen zu können, braucht der HSV Gier, Willen und pure Entschlossenheit. Kommt sie ihm abhanden, fehlen die Grundvoraussetzungen, um mit der Konkurrenz Schritt halten zu können. Walter weiß das.

„Vereinzelt denken manche, es ginge mit halber Kraft“, sagte er nach dem Viborg-Spiel. „Ich habe gedacht, dass wir weiter sind, weil wir das auch schon mal gezeigt hatten. Jetzt wird mal wieder nur mit halber Kraft investiert, wir brauchen aber die volle Energie.“

Verfällt der HSV im Saisonfinale in alte Muster?

Worte, die seinen Profis als Warnung dienen. Denn nachdem Walter monatelang auch nach schwächeren Spielen die Entwicklung seines Teams hervorhob, erkennt er nun Dinge, die ihm nicht gefallen. Das war schon zuletzt, beim glücklichen 1:1 in Düsseldorf so.

Verfällt der HSV in alte Muster? Walter scheint diese Gefahr zu wittern. Seine jüngsten Worte erinnern an die Vorbereitung aus dem Sommer, als sich das Team und der neue Trainer noch aneinander gewöhnen mussten. Damals feuerte der extrem ehrgeizige Walter schon mal wutentbrannt Wasserflaschen auf den Boden. Nach einem 1:0 gegen Silkeborg Mitte Juli moserte er: „Wir waren schon mal weiter. Wir müssen noch intensiver arbeiten, noch mehr Bereitschaft zeigen. Aber das kommt nicht von heute auf morgen, wenn du in einem gewissen Trott und in einer Komfortzone bist.“ Eine Zone, die die Profis verließen und ihren Trainer erfreuten, auch wenn mal ein Resultat daneben ging.

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Nun sieht Walter erneut den Zeitpunkt gekommen, etwas deutlicher zu werden. Ein Weckruf vor dem Endspurt, der die Sinne schärfen soll – ehe das große Ziel Aufstieg komplett außer Sichtweite gerät.

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