Stadtteilpreis: Wer soll 10.000 Euro bekommen?
Dieses Geld wird sehr viel bewirken können! Zum 14. Mal vergeben die MOPO und die PSD Bank Nord den Stadtteilpreis. 100.000 Euro sind zu vergeben – zehn gemeinnützige Einrichtungen aus Hamburg erhalten je 10.000 Euro. Nun konnten die MOPO-Leserinnen und Leser darüber abstimmen, an wen das Geld gehen soll!
Der Stadtteilpreis ist mittlerweile eine schöne Tradition. Im September 2008 haben die MOPO und die PSD Bank Nord gemeinnützige Einrichtungen zum ersten Mal dazu aufgerufen, sich mit ihren Projektideen zu bewerben. Das Ziel: soziales Engagement in den Stadtteilen zu fördern und Anschaffungen zu finanzieren, für die das normale Budget nicht ausreicht.
Stadtteilpreis 2022 von MOPO und PSD Bank Nord: 20 Projekte stehen zur Wahl
André Thaller, Vorstandsvorsitzender der Bank: „Wir wollen einen Beitrag für eine bessere Gesellschaft und ein besseres Miteinander leisten. Da wir unseren Firmensitz in Hamburg haben, möchten wir diese wundervolle Stadt und ihr Umfeld unterstützen und auf diesem Weg allen Engagierten die Bühne geben, die sie verdient haben. Es gibt so viele spannende und wichtige Projekte in der Stadt – die müssen einfach mit einem großen Spendentopf gefördert werden.“
Rund 50 Einrichtungen haben sich für den Stadtteilpreis 2022 beworben. Die Stadtteilpreis-Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern der MOPO, der PSD Bank Nord und des Hamburger Spendenparlaments, hat alle Bewerbungen genau unter die Lupe genommen, viel diskutiert – und die 20 besten ausgewählt.
Welches Projekt soll 10.000 Euro bekommen? Die MOPO stellte hier alle nominierten Projekte vor. Gewählt werden konnte bis zum 18. April (18 Uhr). Die zehn Einrichtungen, die die meisten Stimmen erhalten haben, bekommen das Geld. Wer dies ist, wird am kommenden Freitag bekannt gegeben.
1. DLRG Bezirk Altona
Das ist die Einrichtung: Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist seit den 50er Jahren ehrenamtlich am Elbstand zwischen Övelgönne (Othmarschen) und Wittenbergen (Rissen) im Einsatz. An der Wasserrettungsstation in Wittenbergen sind Rettungsboote und Einsatzfahrzeuge stationiert, damit im Fall der Fälle schnell Hilfe geleistet werden kann.
Dafür sollen das Geld verwendet werden: Am Abschnitt am Strandweg/Falkensteiner Ufer (Blankenese) steigt die Anzahl der Einsätze. Um schnell auf Notfälle reagieren zu können, möchte die DLRG dort eine mobile Einheit schaffen und benötigt dafür ein Rettungsschlauchboot und einen Quad. Die 10.000 Euro wären ein wichtigter Baustein der Gesamtfinanzierung.
2. StrassenBLUES
Das ist die Einrichtung: Nachhaltige und kreative Lösungen für Obdachlose zu finden – das hat sich der 2016 gegründete Verein StrassenBLUES mit Sitz in der Sternschanze zum Ziel gesetzt. Der Verein hilft wohnungslosen Menschen in Notlagen. Während der Pandemie brachte er 70 obdachlose Menschen einem Hostel und einer Jugendherberge unter.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Der Verein sensibilisiert die Öffentlichkeit für das Thema, in dem er betroffene Menschen mit Text, Foto und Film porträtiert, er nennt dies „Social Impact Storytelling“. Dafür sollen eine professionelle Videokamera und ein Laptop für den Filmschnitt angeschafft werden.
3. Silbersack Hood
Das ist die Einrichtung: Der Verein bietet auf St. Pauli kostenlos Kurse, Workshops und Nachbarschaftshilfe für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Darunter Sport, Bildungs- und Kulturprojekte. Fünf Tage pro Woche gibt es ein kostenloses Sportprogramm auf dem Fußballplatz Silbersack (St. Pauli).
Dafür soll das Geld verwendet werden: Mit dem Geld sollen Sachmittel für die vier Projekte angeschafft werden – Silbersack Hood Gym (Sport), Silbersack Hood Music (Musik), Silbersack Hood School (Nachhilfe) und Silbersack Hood Art (Kunst).
4. SC Poppenbüttel von 1930
Das ist die Einrichtung: Während der Corona-Pandemie hat der SC Poppenbüttel von 1930 e.V. entschieden, sein Sportangebot nach draußen zu verlegen, um durch die frische Luft die Infektionsgefahr zu verringern. Als die Rückkehr in die Sporthalle möglich wurde, stellte sich heraus: Die Sportler:innen wollen lieber draußen bleiben!
Dafür soll das Geld verwendet werden: Der Verein will nun einen Outdoor-Sportpark mit sechs Geräten installieren, darunter Skiläufer, Stepper und Crosstrainer. Da die Geräte auf öffentlichem Grund stehen sollen, wären sie auch Nicht-Mitgliedern zugänglich.
5. Parkour Creation
Das ist die Einrichtung: Hier geht man die Wände hoch! Der Verein betreibt die Parkour-Halle „Die Halle“ im Oberhafenquartier (HafenCity) – eine Sportart, bei der man ohne Hilfsmittel Hindernisse überwindet. Dort ist Raum für Kurse, Schulsport, Veranstaltungen und soziale Projekte. Ein Schwerpunkt ist das Projektprogramm zur Integration von Geflüchteten, sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Geplant ist die Anschaffung eines Airtricks, das ist ein 6×6 Meter großes Luftkissen. Außerdem soll ein Airbag S gekauft werden – eine tragbare, aufblasbare Landefläche.
6. Westwind Hamburg
Das ist die Einrichtung: Bei dem Verein machen Geflüchtete und Einheimische alte Fahrräder wieder flott und bereiten sie für Bedürftige auf. Der Verein ist in Stellingen und Eidelstedt aktiv und hat schon rund 3000 Menschen auf das Fahrrad gebracht.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Der Verein möchte seine Fahrradkurse für Frauen ausweiten. Die Vereins- und Lagerräume in Stellingen sollen so umgebaut werden, dass eine barrierefreie Fläche entsteht, auf der das Training unabhängig von Wetter und Jahreszeit angeboten werden kann. Für den Umbau müssen unter anderem ein Hochhubwagen und ein Gabelhubwagen angeschafft werden.
7. Ev.-luth. Apostelkirche Harburg
Das ist die Einrichtung: Die Kirche liegt im Stadtteil Eißendorf und hat etwa 3000 Gemeindemitglieder.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Zu Beginn der Corona-Pandemie überlegte sich die Gemeinde neue Möglichkeiten, um die Mitglieder zu erreichen – und fing an, Gottesdienste jede Woche mehrmals live auf YouTube zu streamen. Nun wünscht sich die Gemeinde WLAN für die gesamten Räumlichkeiten – unter anderem, um Beteiligungsformen zu nutzen.
8. Kulturagent:innen Hamburg
Das ist die Einrichtung: Der Verein bringt Kunst an Hamburgs Schulen! Acht Kulturagentinnen und -agenten unterstützen die Schulen, sodass Kunst und Kultur zu einem festen Bestandteil des Schulalltags werden. Fast 35.000 Kinder haben an den Projekten bereits mitgewirkt.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Die Goethe-Schule Harburg entwickelt in Kooperation mit dem Haus der Jugend Harburg ein neues Angebot für die Klassen 6 und 7. Die „Fridays for Nature“-Gruppe beschäftigt sich mit dem Einfluss des Menschen auf die Natur und will unter anderem Bienenhotels bauen. Sie wünscht sich eine Holzwerkstatt für das gemeinsame Bauen, das im Haus der Jugend entstehen soll. Dafür ist unter anderem die Anschaffung von zehn Werkzeugsätzen geplant.
9. CaFée mit Herz
Das ist die Einrichtung: Das CaFée mit Herz bezeichnet sich selbst als sozialen Hafen auf St. Pauli. Im Gesundheitszentrum St. Pauli an der Seewartenstraße werden täglich etwa 300 Gäste kostenlos mit Speisen, Getränken und Kleidung versorgt. Zielgruppe sind arme und obdachlose Menschen auf St. Pauli. Sozialberatung, Duschen und ärztliche Betreuung gibt es auch.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Der Verein bietet sechs komplett ausgestattete Wohnungen, in denen Obdachlose einen sicheren Hafen auf Zeit finden. Viele Gäste haben von dort aus schon den Sprung in ein eigenständiges Leben geschafft. Um das Projekt „Land in Sicht“ weiterzuführen, werden pro Jahr rund 10.000 Euro an Spendengeldern benötigt.
10. Stiftung Generationen-Zusammenhalt
Das ist die Einrichtung: Die Stiftung mit Sitz in St. Georg setzt sich für ein Miteinander der verschiedenen Generationen ein. Sie ruft Projekte ins Leben, die Begegnungen und Austausch von benachteiligten und insbesondere älteren Menschen unterschiedlicher Herkunft fördern.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Bei der Initiative „Kulturistenhoch2“ werden Senioren und ehrenamtlichen Oberstufenschülern gemeinsame kostenlose Kulturbesuche ermöglicht. Um die jungen Leute auf die Begegnungen vorzubereiten und für die körperlichen Probleme von älteren Menschen zu sensibilisieren, soll ein Alterssimulationsanzug angeschafft werden. Außerdem ist die Anschaffung von Tablet-Computern geplant, die an die Senioren für jeweils ein Jahr verliehen werden sollen.
11. Stiftung Bürgerhaus Wilhelmsburg
Das ist die Einrichtung: Die Stiftung ist Träger des Kinder-Zirkus Willibald. Hier lernen die Kinder Akrobatik, Jonglieren, Clownerie und vieles mehr. Trainiert wird im Bürgerhaus Wilhelmsburg, in der Schule auf der Veddel und in einer Grundschule in Wilhelmsburg. Ein weiterer Kurs ist in Planung. Die Kurse sind kostenfrei.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Der Zirkus wünscht sich unter anderem eine Seillaufanlage, Laufkugeln, Einräder, Trapeze, Diabolos, Flowersticks und Jonglierbälle.
12. Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Eimsbüttel
Das ist die Einrichtung: Der Förderverein unterstützt die Freiwillige Feuerwehr Eimsbüttel sowie die Jugendfeuerwehr mit seinem Geld. Die Ausbildung in der Einsatzabteilung fördert der Verein mit Lehr- und Unterrichtsmaterialen und der Beschaffung von Übungsgerätschaften.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Es ist die Anschaffung von Blindmasken geplant. Deren LCD-Displays können verschiedene Rauchdichten simulieren. Außerdem wünscht sich der Verein einen Löschtrainer, eine Übungspuppe zur Herz-Lungen-Wiederbelebung sowie Fahrradbügel.
13. Zeitspender-Agentur des ASB
Das ist die Einrichtung: Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) vermittelt mit seiner Zeitspender-Agentur mit Sitz in Eimsbüttel Menschen in ein Ehrenamt. In einer Online-Datenbank können Interessierte nach ihrem Lieblingsengagement stöbern.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Die Zeitspender-Agentur ruft ein neues Projekt ins Leben: die Pfoten-Buddies. Ehrenamtliche wollen älteren und erkrankten Menschen bei der Versorgung ihrer Haustiere helfen.
14. SOS Kinderdorf Hamburg
Das ist die Einrichtung: Das SOS Kinderdorf Hamburg unterstützt seit fast 50 Jahren Familien in der Hansestadt – mit Beratung, Gruppenangeboten, Hilfen zu Erziehung.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Im SOS-Familienzentrum Dulsberg entsteht ein neues Sprachcafé, in dem Mütter mit Migrationshintergrund sich austauschen und so ihre deutschen Sprachkenntnisse festigen können. Bei Kaffee, Tee und Brötchen können Themen aus dem Alltag besprochen werden und Freundschaften entstehen. Pro Jahr kostet die Verpflegung der Gruppe 3400 Euro. Mit dem Geld vom Stadtteilpreis wäre die Versorgung für längere Zeit gesichert.
15. Alzheimer Gesellschaft Hamburg
Das ist die Einrichtung: Die Selbsthilfeorganisation unterstützt Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen im Alltag. Dazu wurden Treffpunkte eingerichtet – unter anderem in der Litzowstraße (Wandsbek). An fünf Tagen in der Woche gibt es dort Kurs- und Gesprächsangebote für Menschen mit beginnender Demenz sowie jüngere Betroffene. Außerdem gibt es Tagesgruppen.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Im Sommer halten sich die Gruppen gern im Garten auf. Der Verein wünscht sich eine Terrasse mit Überdachung für gemeinsame Mahlzeiten und Gruppenaktivitäten. Eine Genehmigung vom Vermieter gibt es schon – nur an den finanziellen Mitteln fehlt es noch.
16. Alsterdorfer Löschzwerge
Das ist die Einrichtung: Bei den Alsterdorfer Löschzwergen e.V. handelt es sich um den Förderverein der Jugendfeuerwehr Alsterdorf und der Freiwilligen Feuerwehr Alsterdorf. Der Verein unterstützt die Arbeit der ehrenamtlichen Einsatzkräfte finanziell.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Durch Spendengelder konnte für die Jugendfeuerwehr ein neuer Mannschaftstransportwagen bestellt werden – dieser soll Mitte des Jahres ankommen. Dann fehlt es allerdings noch an Ausstattung: Erste-Hilfe Rucksack, Absperreinrichtungen, Feuerlöscher und Kindersitze für die Kleinsten. Da es sich um einen normalen Transportwagen handelt, muss das Auto von außen zusätzlich foliert werden, damit er das typische Feuerwehr-Design bekommt.
17. Die Stadtinsel
Das ist die Einrichtung: Der Verein setzt sich seit mehr als zehn Jahren für Kinder und Jugendliche aus Stadtteilen mit erhöhtem Entwicklungsbedarf ein und führt Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit durch – unter anderem in Kirchdorf-Süd, Steilshoop und Bergedorf-West.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Sitz des Vereins ist St. Pauli. Von dort starten die Teams mit zwei Kleinbussen in die Stadtteile, in denen das Material für die Unternehmungen transportiert wird. Die Fahrzeuge sind in die Jahre gekommen, deshalb soll ein neuer Kleinbus angeschafft werden. Die 10.000 Euro vom Stadtteilpreis wären ein wichtiger Baustein dafür.
18. Sportclub Alstertal-Langenhorn
Das ist die Einrichtung: Der Verein ist der größte Breitensportverein im Bezirk Nord und hat rund 7000 Mitglieder. 33 Sportarten sind hier vertreten.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Kinder und Erwachsenen soll angeboten werden, einen Fahrradführerschein abzulegen. Geplant sind Praxiseinheiten auf der Vereinsanlage sowie Theorieunterricht. Auch einfache Reparaturen werden vermittelt. Mit dem Preisgeld würde der Verein unter anderem Reparaturmaterialien, Fahrradstellplätze und Unterrichtsunterlagen finanzieren.
19. Salon International
Das ist die Einrichtung: Der Verein fördert transkulturelle Arbeit, insbesondere Musik, Theater und Kunst in der kulturellen Diversität.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Über sein Netzwerk „Musik aus Jenfeld“ stellt der Verein im September das Musikfestival „48h Jenfeld“ auf die Beine. Hier sollen Musiker jeder Kultur und aller Genres über ein Wochenende ihre Nachbarschaft bespielen. Das Festival soll filmisch dokumentiert werden. Mit 10.000 Euro würde Kamera- und Tonequipment angeschafft werden.
20. Zukunftswerkstatt Lokstedt
Das ist die Einrichtung: In dem Treffpunkt werden seit 1982 unterschiedliche Kultur- und Freizeitaktivitäten angeboten. Das Bürgerhaus etablierte dafür mit der Zukunftswerkstatt Lokstedt (ZWL) eine neuartige Plattform, um lokalen Gestaltungsideen einen Rahmen und die Möglichkeit zur Vernetzung zu geben.
Dafür soll das Geld verwendet werden: Mit dem Geld soll der Weg zu einem nachhaltigen Stadtteil unterstützt werden. Mit dem Geld soll urbanes Gärtnern im Stadtteil finanziert werden.