Polizei greift ein: St. Pauli- und Rostock-Fans bewerfen sich mit Pyrotechnik
In der Halbzeitpause des Zweitliga-Topspiels FC Hansa Rostock gegen den FC St. Pauli (1:0) ist es zu Auseinandersetzungen gekommen. Fans beider Mannschaften hatten sich hinter der Südkurve des Ostseestadions versammelt und bewarfen sich gegenseitig mit Pyrotechnik. Die Polizeibeamten griffen ein und drängten die Randalierer zurück in ihre Stadionbereiche.
„Zwischenzeitlich wurde versucht, die Zäune zu überwinden. Das konnten die Beamten verhindern“, sagte Polizeisprecherin Dörte Lembke. Hansas Vereinsvorsitzender Robert Marien versuchte zu schlichten.
Vor der als Hochrisikospiel eingestuften Partie war es weitgehend friedlich geblieben. „Dass es im gesamten Einsatzverlauf zu keinem direkten Aufeinandertreffen der rivalisierenden Fangruppierungen kam, ist Ergebnis des konsequenten Polizeieinsatzes“, wurden die beiden Polizeiführer Achim Segebarth und Ralf Scheiner am Sonntag.
Rostock: Pyrotechnik in St. Pauli-Block gezündet
Ein Sonderzug aus Hamburg hatte 900 St.-Pauli-Anhänger nach Rostock gebracht. Diese wurden mit Bussen vom Hauptbahnhof zum Stadion gefahren. Insgesamt waren 2700 Hamburger Fans erwartet worden. Zu Spielbeginn wurde im Hamburger Block Pyrotechnik gezündet.
Das Großaufgebot an Polizei aus mehreren Bundesländern achtete auf strikte Trennung der rivalisierenden Fanlager. Wegen der Pufferzonen zwischen den Fanlagern war die Stadionkapazität von 29.000 auf 25.000 Plätze reduziert worden. Im Umfeld des Stadions waren Wasserwerfer positioniert.
St. Pauli gegen Hansa: Polizei zieht positive Bilanz
„Wir wollten jedwede Konfrontation vermeiden“, sagte Lembke. Bei Spielen zwischen beiden Vereinen hatte es in der Vergangenheit zumeist massive Ausschreitungen gegeben. Es waren 1450 Beamte aus Mecklenburg-Vorpommern und der Bundespolizei im Einsatz. Sie wurden durch Einsatzkräfte aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Sachsen-Anhalt unterstützt.
Es seien Ermittlungsverfahren unter anderen wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs, der Körperverletzung, des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und Sachbeschädigung aufgenommen worden, hieß es in der Mitteilung der Polizei.
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Mehrere Stunden vor dem Spiel hatten Unbekannte an einer Wildbrücke über der A20 fünf Schweinsköpfe und ein Graffito mit den Worten „St. Pauli Schweine“ abgebracht. Diese ließ die Polizei durch die Feuerwehr entfernen. (dpa/tim)