Dürre Hunger Afrika
  • Eine von der Dürre betroffene Mutter mit ihren Kindern.
  • Foto: picture alliance/dpa | Mohamed Odowa

Schlimmste Dürre in Afrika seit 1981: 13 Millionen Menschen droht der Hunger

Vertrocknete Ernten, verbranntes Weideland, Mütter und Kinder auf der Suche nach Wasser und Nahrung: Drei Regenzeiten sind am Horn von Afrika ausgeblieben. Die Vereinten Nationen (UN) sprechen von der schlimmsten Dürre seit 1981 – mit fatalen Folgen für die Menschen. In Teilen Somalias, Äthiopiens und Kenias sind mehr als 13 Millionen Menschen von akutem Hunger bedroht, wie es vom UN-Welternährungsprogramm (WFP) heißt. 

Hilfsorganisationen befürchten, dass der Krieg in der Ukraine und die damit verbundene humanitäre Krise dazu führen könnten, dass andere Krisenschauplätze in Vergessenheit geraten. Mindestens 140 Millionen Dollar (knapp 127 Millionen Euro) werden nach Schätzungen benötigt, um am Horn von Afrika eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Zugesagt sind bislang nur 57 Millionen Dollar. 

Ostafrika: Durch Dürre sind 13 Millionen Menschen von Hunger bedroht

2011 waren allein in Somalia mehr als 250.000 Menschen im Zuge einer Hungerkrise gestorben. Experten befürchten eine ähnliche humanitäre Katastrophe, sollte der Finanzierungsbedarf der Hilfsorganisationen nicht gedeckt werden können. 

Eine Frau hat in einem Lager für Binnenflüchtlinge eine Hütte errichet. Michael Tsegaye/Save the children /dpa
Frau vor Zelt in Somalia
Somalia: Eine Frau hat in einem Lager für Binnenflüchtlinge eine Hütte errichet.

Am härtesten trifft es derzeit erneut Somalia. Dort sind 4,5 Millionen Menschen direkt von der Dürre betroffen, etwa 700.000 sind deswegen auf der Flucht, so die UN. Allein in der vergangenen Woche sind fast 900 Familien im Al-Hidaya-Lager am Stadtrand der Hauptstadt Mogadischu angekommen. Dort leben die Menschen unter von Stöcken gehaltenen Plastikplanen. Einmal am Tag gibt es etwas zu essen, Mais und Brot. 

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Seit Dezember herrscht Wasserknappheit in Somalia, in Teilen des Landes hat sich der Preis für Wasser verdoppelt.  In Somalia drohe dieses Jahr 1,4 Millionen Kindern unter fünf Jahren akute Mangelernährung, heißt es von der UN. Auch im benachbarten Äthiopien kämpfen die Menschen in mehreren Regionen im Südosten des Landes ums Überleben. Aufgrund der Dürre verenden derzeit tausende Tiere.

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Die Menschen hätten keine Reserven mehr, sie seien in ihrer Existenz bedroht, sagt auch Florian Westphal, Vorstandsvorsitzender der Hilfsorganisation Save the Children, der gerade die von der Dürre am härtesten betroffenen Regionen besucht. „Hier ist die Klimakrise angekommen.“ (alp/dpa)

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