Problem-Pott „Ever Given“: Eine Milliarde Dollar! Wer muss jetzt die Zeche zahlen?
Kairo –
Das Drama um den festgefahrenen Problem-Pott im Suezkanal sorgte weltweit für Schlagzeilen. Jetzt schwimmt die „Ever Given“ endlich wieder – doch eine zentrale Frage ist weiter ungeklärt: Wer zahlt die Zeche? Es geht um eine Milliarde Dollar (850 Millionen Euro)!
Wegen der Auseinandersetzung um Schadenersatz könnte sich die Weiterfahrt des Frachters am Suezkanal noch längere Zeit hinziehen. Die Kanalbehörde fordert wegen der tagelangen Blockade Schadenersatz in Höhe von einer Milliarde Dollar und will die Weiterfahrt erst bei einer Einigung erlauben.
Fracht der „Ever Given“ ist 3,5 Milliarden Dollar wert
„Wir haben viel Mühe und Arbeit in die Rettung des Schiffs gesteckt. Wir haben täglich Einnahmen verloren. Uns steht eine Entschädigung zu“, sagte Usama Rabi, Vorsitzender der Kanalbehörde der staatlichen Nachrichtenseite „Al-Ahram“ zufolge.
Derzeit liegt die „Ever Given“ im Großen Bittersee zwischen dem nördlichen und südlichen Teil des Suezkanals. Bei ihrer Forderung bezieht sich die Behörde unter anderem auf Verlusten in Höhe von 14 bis 15 Millionen Dollar pro Tag sowie die tagelangen Arbeiten mit Baggern und Schleppern zur Freilegung des 400 Meter langen Schiffs. An dessen Bord sei Fracht im Wert von 3,5 Milliarden Dollar, sagte Rabi. „Wir haben das Schiff und ihre Fracht gerettet.“
Muss Reederei für Verspätung anderer Pötte haften?
Für verspätet ankommende Fracht trage die taiwanesische Reederei Evergreen Marine, die das Schiff gechartert hat, nach Worten ihres Präsidenten Eric Hsieh keine Verantwortung.
Mögliche Schäden würden durch Versicherungen gedeckt, sagte Hsieh dem Finanznachrichtendienst Bloomberg zufolge. Sie könnte aber haften für Verspätungen anderer Schiffe, die zu Hunderten tagelang auf Durchfahrt am Kanal warten mussten.
Ermittlungen: Ägypten will Crew-Mitglieder befragen
Mehrere Ermittlungen sollen klären, wie es zu dem Unfall kam: Ägypten will unter anderem den Schiffsdatenschreiber auswerten und mit den 25 Besatzungsmitgliedern sprechen.
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Auch die Seefahrtsbehörde Panamas, unter dessen Flagge das Schiff fährt, und das für die technische Leitung verantwortliche Unternehmen Bernhard Schulte Shipmanagement (BSM) haben eigene Ermittlungen angekündigt. (dpa/gt)