Verteidigungs-Politikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann
  • Marie-Agnes Strack-Zimmermann
  • Foto: picture alliance/dpa/Reuters-Pool | Annegret Hilse

Wegen Butscha: FDP-Politikerin legt sich mit russischer Botschaft an

Mit den Kriegsverbrechen in Butscha nahe Kiew will Russland nichts zu tun haben und streitet offiziell alles ab. In Deutschland übernimmt das vor allem die russische Botschaft in Berlin. Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), findet dafür undiplomatische, aber klare Worte.

Der Botschafter der Russischen Föderation in Deutschland, Sergej J. Netschajew, ist seit Wochen weitgehend abgetaucht. Dafür ist sein Botschaftspersonal umso fleißiger. Seit Kriegsbeginn versucht es, per Twitter die offizielle Sicht des Kremls auf den Krieg in der Ukraine zu verbreiten. Zu Butscha veröffentlichte die Botschaft eine „Erklärung“, warum Russland an den Massakern gar nicht schuld sein kann.

Strack-Zimmermann: „Sie gehören ausgewiesen“

Dabei markierte sie auch zahlreiche deutsche Außenpolitiker, darunter Strack-Zimmermann. Das wiederum brachte die Politikerin in Rage: „Verschonen Sie uns mit Ihren menschenverachtenden Lügen und wagen Sie es nicht, mich zu markieren“, antwortete sie. Und weiter: „Der Tag wird kommen, an dem Putin & seine Schergen, also auch Sie, sich für diese grausamen und massiven Kriegsverbrechen in Den Haag verantworten müssen. Sie gehören ausgewiesen.“

Der Tweet erhielt Tausende von Likes – und führte in der russischen Botschaft offenbar zu einigem Ärger. Das Personal versuchte, den Tweet durch Twitter sperren zu lassen. Ohne Erfolg.

Strack-Zimmermann twitterte einige Stunden später die offizielle Mitteilung des Konzerns: Der Tweet ist nicht zu beanstanden. „Netter Versuch. Aber wir sind hier nicht im Kreml“, schrieb Strack-Zimmermann dazu.

Russlands Propaganda nach wie vor wirksam

Dass russische Propaganda in Deutschland aber trotz des offiziellen Verbots der Kreml-gesteuerten Sender RT und Sputnik noch immer hoch wirksam ist, hatte sich am Sonntag in Berlin gezeigt. Dort hatten hunderte Putin-Anhänger mit ihren Autos und russischen oder sowjetischen Fahnen einen Korso zur Unterstützung des russischen Angriffskriegs gebildet.

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Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk sprach von einem „Auto-Korso der Schande mitten in der Berlin“. Der CDU-Abgeordnete Stefan Evers nannte den Autokorso „widerwärtig“. Er schrieb zudem: „Und das in der Stadt der Freiheit. Können direkt weiterfahren nach Moskau und dort bleiben, diese faschistischen Spinner.“

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