• Peter Neururer (r., hier mit David Wagner) war von 1989 bis 1990 Trainer von Schalke 04.
  • Foto: imago images / Otto Krschak

„Hat mit Schalke nichts zu tun“: Neururer und Knäbel schockiert nach Fan-Angriffen

Der FC Schalke 04 ist abgestiegen, das ist besiegelte Sache. Und die Fans des Kultklubs haben ihrem Unmut freien Lauf gelassen, Wut, Hass und Trauer waren nicht zu bändigen, als am Abend, als der Mannschaftsbus der Gelsenkirchener wieder am heimischen Stadion angekommen war und der Bus, Spieler und Teammitarbeiter von wütenden Fans attackiert wurden.

Der frühere Schalke-Coach Peter Neururer (65) hat sich schockiert über diese Vorfälle geäußert. „Das hat mit Schalke 04 nichts zu tun“, sagte der Fußballlehrer am Mittwoch. Dass die Mannschaft bei ihrer Rückkehr in der Nacht nach dem 0:1 am Dienstagabend in Bielefeld, das den Abstieg der Schalker besiegelt hatte, „von irgendwelchen Leuten attackiert wird“, sei die „Krönung des Ganzen“. Er nannte die Situation „erschreckend“.

Neururer bezeichnet Vorfälle an Schalker Arena als „erschreckend“

Schalke-Profis waren in der Nacht des Bundesliga-Abstiegs nach der Rückkehr nach Gelsenkirchen laut Polizei kurz mit „massiven Aggressionen“ konfrontiert gewesen. Spieler seien weggerannt und mit Eiern beworfen worden. Zudem sollen zwei Profis getreten worden sein. Eine Hundertschaft der Polizei sei eingeschritten.

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Grundsätzlich beschrieb Neururer den Abstieg der Königsblauen als „schleichenden Prozess“. „Schalke 04 ist nicht durch die gestrige desolate Leistung abgestiegen, sondern die gestrige desolate Leistung hat dem Ganzen noch eine Krone aufgesetzt.“ Die Mannschaft sei falsch zusammengestellt und zu hoch bezahlt worden. „Es sind Ansprüche entstanden, die die jetzige Truppe gar nicht mehr halten konnte.“

Es brauche eine grundlegende Umkehr, der Revierklub müsse sich auf seine Werte besinnen. Ansonsten warnte Neururer: „Wenn jetzt ein Fehler kommt, dann läuft Schalke 04 die Gefahr, durchgereicht zu werden.“

FC Schalke 04: Sportvorstand Peter Knäbel verurteilt Fan-Attacken

Auch Sportvorstand Peter Knäbel zeigte sich fassungslos über die Gewaltausbrüche einiger Anhänger. Er bezeichnete bezeichnete die Vorfälle in einer Videobotschaft, die am Mittwoch in einer E-Mail an alle Mitglieder des Revierklubs verschickt worden war, als „desaströs, wenn man sich um Leib und Leben unserer Mitarbeiter fürchten muss“.

„Was Staff und Spieler da erleben mussten, hat mit dem Leitbild von Schalke 04 überhaupt nichts zu tun“, sagte Knäbel. „Man hat immer das Gefühl, es geht nicht noch schlimmer – und dann kommt noch was.“ (dpa/mp)

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