Spitzenspiel in Wolfsburg: Nagelsmann wütet – seine Mannschaft reagiert stark
RB Leipzig hat den Sprung an die Bundesliga-Tabellenspitze verpasst und damit seinem Coach Julian Nagelsmann dessen kleines Jubiläum verdorben. Beim 50. Spiel des Trainers auf der Bank der Sachsen kam der Tabellenzweite beim VfL Wolfsburg über ein 2:2 (1:2) nicht hinaus. Die Wölfe wahrten ihren Heimnimbus und sind in der Volkswagen-Arena weiterhin ungeschlagen.
Die Treffer für die Niedersachsen erzielten Jubilar Wout Weghorst, der sein 100. Pflichtspiel für die Norddeutschen bestritt in der 22. Minute per Kopfball sowie Renato Steffen mit einen abgefälschten Schuss (35.). Leipzigs frühe Führung gelang Nordi Mukiele (5.). Orban traf zum 2:2 (54.) Das schnelle 1:0 schien den Gästen Selbstvertrauen zu geben, doch nach dem Ausgleich des Niederländers Weghorst mit dessen elftem Saisontor begann die Partie zu kippen.
Nagelsmann sauer – Wechsel zur Halbzeit
Die sonst so sichere Hintermannschaft des Champions-League-Teilnehmers wackelte mehrfach. Und auch in der RB-Offensive passierte nahezu nichts. Nagelsmann war sichtlich ungehalten und stürmte beim Halbzeitpfiff binnen weniger Sekunden in die Kabine.
Und der 33-Jährige reagierte und ersetzte zum Wiederbeginn den wirkungslosen Emil Forsberg durch Christopher Nkunku. Was zu Beginn der zweiten Halbzeit zumindest zur Folge hatte, dass sein Team die Partie etwas besser in den Griff bekam, der VfL hatte nun weniger leichtes Spiel.
Großchancen für beide Mannschaften
Doch der Ausgleich nach 54 Minuten brachte die Truppe von Trainer Oliver Glasner nur kurzfristig aus dem Konzept. Und da auch die Bullen wuchtiger als in den ersten 45 Minuten dagegenhielten, entwickelte sich ein sehenswerter offener Schlagabtausch.
Und auch die Zahl der Torchancen stieg rasant an. So traf Wolfsburgs Innenverteidiger John Anthony Brooks mit einem Kopfball nur den Pfosten (62.), fünf Minuten später rettete VfL-Kapitän Josuha Guilavogui ebenfalls per Kopf für seinen bereits geschlagenen Torhüter Koen Casteels.
Leipzig-Profis hadern mit der Chancenverwertung
„Nach dem 1:0 haben wir nicht gut agiert. Aus der Pause sind wir dann jedoch super zurückgekommen; haben viele Zweikämpfe gewonnen und uns eine Vielzahl an tollen Chancen herausgespielt. Für das 3:2 hat uns am Ende vielleicht etwas die Kaltschnäuzigkeit gefehlt“, bilanzierte Marcel Halstenberg nach Spielende. Sein Teamkollege Peter Gulacsi analysierte: „Wir haben heute im letzten Drittel zu viele Fehlpässe gespielt und dadurch die Wolfsburger etwas aufgebaut und ihnen in die Karten gespielt. Unsere Leistung in der zweiten Hälfte war dann sehr gut – der Ausgleich war verdient.“