Erdgasleitung
  • Eine unterirdische Gasleitung (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Willnow

Deutschland „bettelt“ um Gas: „Unsere Energiepolitik versteht im Ausland niemand“

Die Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN) warnen vor einem Embargo von russischem Gas. Ihr Bundesland sei besonders betroffen, die wirtschaftlichen Schäden nicht absehbar.

Ein Lieferstopp für russisches Gas als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine hätte nach Ansicht der UVN demnach weitreichende Konsequenzen für die Wirtschaft: „Die Folgen eines Gas-Embargos würden wir direkt sowohl bei den Preisen als auch bei unserer Versorgung bemerken. Es trifft schlichtweg alle“, sagte Hauptgeschäftsführer Volker Müller der „Neuen Presse“ am Samstag.

Unternehmerverbände Niedersachsen warnen vor Gasembargo

Müller sprach von einem „Riesenfiasko“ – die globalisierte Wirtschaft sei so miteinander verwoben, dass sich nicht sagen lasse, welche Branche am ehesten betroffen sein würde.

UVN-Chef Volker Müller, hier aufgenommen in 2019, warnt vor den wirtschaftlichen Konsequenzen eines Gasembargos. picture alliance/dpa/Peter Steffen
UVN-Chef Volker Müller
UVN-Chef Volker Müller, hier aufgenommen in 2019, warnt vor den wirtschaftlichen Konsequenzen eines Gasembargos.

„Und darüber hinaus trifft uns ein Embargo in Niedersachsen am meisten, weil wir viele kleine und mittelständische Unternehmen haben, die maßgeblich von diesen Gaspreisen abhängig sind und nicht reagieren können“, sagte der Hauptgeschäftsführer.


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Müller plädierte stattdessen dafür, „Alternativen zu stärken“. Dazu gehöre zunächst, vor allem mehr Energie zu sparen etwa bei der Gebäudesanierung.

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Es gehe aber auch um Ehrlichkeit in der Diskussion um Kohle, Fracking-Gas und Atomkraft: „Was ist das bitte für ein Signal, wenn wir unsere Nachbarn bitten und betteln, uns mit Gas zu versorgen, während wir selbst die Atom- und Kohlekraftwerke möglichst bald abschalten? Diese Politik versteht im Ausland niemand“, sagte Müller der Zeitung. Es gehe dabei nicht darum, die Energiewende rückgängig zu machen, sondern über Notwendigkeiten zu sprechen. (dpa/mp)

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