„Wollen uns nicht unterwerfen!“: Trainer stützt Beach-Frauen im Bikini-Zoff mit Katar
Die deutschen Beachvolleyballerinnen Karla Borger und Julia Sude hatten unlängst erklärt, dass sie aufgrund der Kleidervorschrift nicht am World-Tour-Turnier in Katar teilnehmen wollen. Dieser Startverzicht beim Turnier Mitte März hat laut Trainer Thomas Kaczmarek zwei Gründe.
„Auf der einen Seite hat es politische Gründe, dass Karla und Julia aus Weltanschauungsgründen als Frauen sich solchen Forderungen nicht unterwerfen wollen“, sagte der 35-Jährige der „Bild“.
„Auf der anderen Seite hat es sportliche Gründe, da wir eine längere Vorbereitungszeit nutzen und erst viel später in der Saison ins Turniergeschehen einsteigen wollen.“
Beachvolleyball: Trainer erklärt Startverzicht von Karla Borger und Julia Sude
Die katarischen Behörden hatten für die Wettkämpfe festgelegt, dass Spielerinnen in Shirts und knielangen Hosen starten sollen statt wie sonst üblich im Sport-Bikini. „Wir wollen das nicht mittragen“, hatten Borger (32) und Sude (33) dem „Spiegel“ gesagt.
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Die Nicht-Teilnahme sei eine Teamentscheidung gewesen, „die ich zu hundert Prozent mittrage und mit voller Überzeugung dahinterstehe“, sagte Kaczmarek. Auch der Deutsche Volleyball-Verband hatte mit Verständnis reagiert.
Turnier in Katar: Kleidervorschrift sorgt für Ärger
„Es geht gar nicht um wenig anhaben oder nicht. Es geht darum, dass wir in unserer Arbeitskleidung nicht unsere Arbeit machen können“, sagte Sude. Beachvolleyball sei „verdammt anstrengend“, meinte Borger: „Wir passen uns in jedem Land an, wo wir können. Wir sind dazu auch bereit. Aber du bist da in der Hitze nur am Triefen.“
Der Weltverband hat in diesem Jahr erstmals ein Turnier in Katar auch für Frauen in den Kalender aufgenommen. Bisher durften dort nur Männer spielen. (dpa/tm)