Bodo Schiffmann, Hals-Nasen-Ohren-Arzt und Veranstalter der Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen, spricht auf dem Opernplatz in Hannover
  • Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen HNO-Arzt Dr. Bodo Schiffmann erhoben. (Archivbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Hauke-Christian Dittrich

KZ-Vergleiche: Querdenker-Arzt wegen Volksverhetzung angeklagt

Für Querdenker ist der Mann ein Idol – für jeden mit gesundem Menschenverstand das Gegenteil: Der HNO-Arzt Bodo Schiffmann soll Maskenverweigerern falsche Atteste ausgestellt und immer wieder den Holocaust verharmlost haben. Jetzt hat die Staatsanwaltschaft Heidelberg Anklage wegen Volksverhetzung erhoben.

Laut Medien wie dem SWR handelt es sich um den „Querdenken“-Vorreiter Bodo Schiffmann und Ehefrau Mechthild, ein früher mal in Sinsheim niedergelassenes Ärztepaar.

HNO-Arzt entsetzte mit KZ-Vergleichen

Laut Ermittlungen hat das Ehepaar zwischen Anfang 2020 und Mitte 2021 Maskenverweigerer mit falschen Attesten versorgt. Diese sollten belegen, dass die Personen aus angeblich medizinischen Gründen keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen könnten. Die vermeintlichen Patienten hätten bis zu 700 Kilometer entfernt von der Arztpraxis in Sinsheim gewohnt und seien nicht persönlich untersucht worden.

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Der Vorwurf der Volksverhetzung ergibt sich aus Internetvideos, so die Staatsanwaltschaft. Der Angeklagte habe Ärzte, die Corona-Impfstoffe verabreichten, mit Josef Mengele verglichen, einem KZ-Arzt im Vernichtungslager Auschwitz, der mitverantwortlich für den Massenmord an Hunderttausenden Menschen war.

Der Angeklagte habe außerdem die Corona-Quarantäne mit einer Inhaftierung in einem Konzentrationslager der Nazis verglichen,so die Staatsanwaltschaft. Er habe zum Widerstand aufgerufen, die Verantwortlichen der Coronamaßnahmen sollten „zur Rechenschaft“ gezogen werden.

Gegenüber t-online äußerte sich Schiffmanns Anwalt: Er glaubt, von den Vorwürfen gegen seinen Mandanten werde wenig übrig bleiben. Die Patienten seien vor Ausstellung der Atteste begutachtet worden und man sei in ärztlicher Einschätzung dazu gekommen, dass sie aus medizinischen Gründen keine Maske tragen sollten. (dpa/miri)

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