Atlético und City eskalieren komplett! Polizei muss im Spielertunnel eingreifen
Manchester City und der FC Liverpool haben es beide ins Halbfinale der Champions League geschafft. Den beiden englischen Schwergewichten reichte jeweils ein Unentschieden im Rückspiel. Während Liverpools Heimauftritt (3:3) wohl nicht allzu groß in Erinnerung bleiben dürfte, kam es beim Spiel Atlético Madrid gegen Manchester City (0:0) zu chaotischen Szenen und Provokationen.
Jürgen Klopp war am Ende fast alles egal. Es gab nur eine Sache, die den Trainer des FC Liverpool nach dem 3:3 gegen Benfica Lissabon interessierte: Der Einzug ins Halbfinale der Champions League – auch wenn die Reds am Ende zittern mussten. Dank der Tore vom Ex-Leipziger Ibrahima Konaté (21. Minute) und vom Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino (55./65.) lief an der Anfield Road eigentlich alles auf einen souveränen Erfolg hinaus. Schon das Hinspiel in Lissabon hatte Liverpool 3:1 gewonnen.
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Doch dann schlug Benfica zurück. Gonçalo Ramos (32.) war zunächst nur der zwischenzeitliche Ausgleich gelungen, später trafen Roman Jaremtschuk (73.) und Darwin Núñez (82.). Kurz verstummte Anfield. Aber es reichte nicht mehr. „Die waren hier, um Spaß zu haben, das haben sie gehabt – trotzdem sind wir weiter. Und das ist cool“, sagte Klopp nach dem Spiel bei DAZN.
„Ich könnte nicht glücklicher sein“, so der 54-Jährige. „Wenn der Tag irgendwann mal kommt, dass meine Mannschaft sich fürs Halbfinale qualifiziert und ich freue mich nicht, dann bitte schmiert mir eine.“
Manchester City: Rudelbildung bei Weiterkommen gegen Atletico Madrid
Eine geschmiert bekommen hätte ohne deeskalierende Maßnahmen sicherlich auch einer der Akteure, die beim 0:0 zwischen Atlético Madrid und Manchester City auf dem Feld standen. Rudelbildung, 13 Minuten Nachspielzeit, Gelb-Rot für Atlético-Verteidiger Felipe (90.+2) – der deutsche Schiedsrichter Daniel Siebert hatte jede Menge Arbeit und verteilte reihenweise Gelbe Karten.
Selbstverständlich erhielt auch Madrids Trainer und Raubein Diego Simeone eine Verwarnung, der Coach war während einer Unterbrechung aufs Spielfeld gerannt und beschwerte sich bei Siebert über eine Entscheidung.
Die Tumulte und Unsportlichkeiten der hitzigen Schlussphase gingen nach dem Schlusspfiff nahtlos weiter, auch im Spielertunnel kam es wohl zu Handgreiflichkeiten. So soll unter anderem Atleticos Sime Vrsaljko versucht haben, Citys Kyle Walker zu attackieren und zu bespucken. Auch Jack Grealish zog einiges an Wut auf sich, Stefan Savic verfolgte den Engländer bis in die Katakomben.
Dort soll dann auch Atlético-Verteidiger Sime Vrsaljko nach einem Bericht des „Daily Mirror“ Manchesters spanischen Nationalspieler Aymeric Laporte verbal attackiert und einen Gegenstand in dessen Richtung geworfen haben. Vrsaljko versuchte anschließend, sich auf die Gegner zu stürzen.
Wut bei Atletico Madrid: Sogar die Polizei schritt ein
Ein Video auf Twitter zeigt einen Teil der Tumulte im Spielertunnel, bei denen im weiteren Verlauf sogar Polizeibeamte einschreiten mussten, wie mehrere englische und spanische Medien übereinstimmend berichten.
„Wir wussten, dass es nicht leicht ist, hier zu spielen. Hier herrscht eine hitzige Stimmung“, sagte City-Verteidiger John Stones. Dennoch steht auch die Mannschaft von Guardiola nach dem 1:0 im Hinspiel in der Runde der besten vier Teams und träumt nun vom erstmaligen Gewinn der Königsklasse.
Champions League: City trifft auf Real Madrid, Liverpool gegen Bayern-Bezwinger Villareal
Die Partien des Halbfinales finden am 26/.27. April (Hinspiele) und 3./4. Mai (Rückspiele) statt. City trifft dabei gleich auf den nächsten Vertreter aus Madrid. Guardiola war aber erst mal froh, die erste Hürde in der spanischen Hauptstadt genommen zu haben. „Dieser Gegner ist so stark. Alle Champions-League-Teams kommen hierher und leiden“, sagte der Katalane. „Es ist wichtig, dass wir weitergekommen sind.“
Liverpool spielt in der nächsten Runde gegen Bayern-Bezwinger FC Villarreal. Unterschätzen wird Klopp die Spanier aber nicht. „Wer Bayern und Juventus rausschmeißt, der muss im Halbfinale stehen“, sagte der ehemalige BVB-Coach. Und dann lobte er noch den Coach des kommenden Gegners: „Unai Emery ist so ein bisschen der König der Pokalwettbewerbe.“ (pfe/dpa)