Hamburger Tafel Jenfeld
  • An der Ausgabestelle der Hamburger Tafel in Jenfeld warten Hunderte Menschen.
  • Foto: Hamburger Tafel e.V.

Ukraine-Helfer schlagen Alarm: Spenden und Lager in Hamburg gesucht

Etwa 500 Geflüchtete aus der Ukraine warteten am vergangenen Mittwoch vor der Ausgabe der Hamburger Tafel in Jenfeld. Die Vorräte reichten an diesem Tag jedoch nur noch für 300. Aufgrund fehlender Spenden muss die Tafel ihre wöchentliche Hilfsaktion womöglich bald ganz einstellen. Auch andere Helfer benötigen dringend selbst Hilfe.

„Wir müssen leider viele Leute wegschicken, das geht auch den Helfern an die Substanz. Aber wir brauchen jetzt schon unsere Reserven auf“, sagt Tafel-Vorstand Julia Bauer auf MOPO-Anfrage. Wenn es so weitergeht, reichen die Vorräte wahrscheinlich nur noch bis Anfang Mai.

Krieg in der Ukraine: Lebensmittelspenden fehlen

„Wenn wir schließen, dann gehen die Leute zu den regulären Ausgabestellen und versuchen da ihr Glück“, sagt Bauer. Dort stünden aber meist schon viele Hamburger:innen auf der Warteliste, die ebenfalls Hilfe benötigen würden. „Staatliche Unterstützung erhalten wir keine und können nur das rausgeben, was gespendet wird.“

Vor der Lebensmittelausgabe der Hamburger Tafel in Jenfeld bildete sich am Mittwoch eine lange Schlange. Hamburger Tafel e.V.
Hamburger Tafel Jenfeld
Vor der Lebensmittelausgabe der Hamburger Tafel in Jenfeld bildete sich am Mittwoch eine lange Schlange.

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Doch die große Spendenfreude scheint vorüber zu sein. „Von Supermärkten und Großhändlern kämen immer weniger Spenden“, sagt Bauer, „weil diese zum Teil selbst unter den Embargos leiden.“ Gebraucht werde derzeit alles etwa Konserven, Trockennahrung wie Reis oder Nudeln, Soßen und Nahrung in Gläsern.

Kleinere Spenden können werktags außer mittwochs zwischen 8 und 15 Uhr in der Schimmelmannstraße 123 abgegeben werden. Wer vorab die Tafel zwecks einer Spende kontaktieren möchte, kann dies unter 040/300 605 600 tun.

„Hilfe für die Ukraine“: Spendenbereitschaft geht zurück

Chris Lemke vom Projekt „Hilfe für die Ukraine“ bemerkt ebenfalls, dass die Spendenbereitschaft zurückgeht. Das Projekt sammelt Sach- und Lebensmittelspenden, die direkt in die Ukraine geschickt werden.„Der Krieg in der Ukraine erreicht langsam den Alltag der Menschen“, sagt er.

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„Trotzdem benötigen wir weiterhin Spenden, weil die Versorgung der ukrainischen Bevölkerung auch in Gebieten, in denen nicht gekämpft wird, schwierig ist.“

Hilfsprojekt benötigt neues Lager

Am dringendsten sucht das Projekt allerdings nach einem Lager. Der Mietvertrag für das aktuelle Lager im Oberhafen läuft am nächsten Mittwoch aus, nun muss schnell eine neue Fläche her. „Wir suchen noch etwa 300 bis 400 Quadratmeter Lagerfläche in einer möglichst zentralen Lage“, sagt Lemke.

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Wer aktuell spenden möchte, bringt die Spende deshalb lieber zwischen Mittwoch bis Samstag von 16 bis 18 Uhr in die Sammelaußenstelle in Bergedorf in der Marnitzstraße 40. Was aktuell benötigt wird, ist online auf dieser Liste zu finden. Fragen zu Spenden können unter der Infohotline 040/ 41 92 16 14 gestellt werden.

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