Ach, Xaver! Wie gern ich dir glauben würde
Wie Xavier Naidoo komme ich aus der Kurpfalz. Als er noch in Mannheimer Musicals sang, war er auch mal bei uns in der Schule auf einer Podiumsdiskussion. Aus so halb ironischem Lokal-Patriotismus fand ich seine Sachen später auch mal ganz gut. Vor allem zu der Zeit, als er mit den „Brothers Keepers“ Rechtsradikalen eine „Letzte Warnung“ entgegen schmetterte.
Wobei mir schon damals sein christlich-sektiererisches Gesäusel bisweilen ziemlich auf den Senkel ging. Von latent homophoben Äußerungen ganz zu schweigen. Seine Ausfälle der vergangenen vier, fünf Jahre aber – so extrem und verstörend, dass mir eigentlich nur eine plausible Erklärung dafür einfiel: ein massives psychisches Problem.
Xavier Naidoo: Man würde ihm gerne glauben, wirklich
Nun hat „der Xaver“, wie man ihn in meiner Heimat liebevoll nennt, sich also entschuldigt. Will von seinen rechten Kumpanen und von Verschwörungstheorien nix mehr wissen. Ach, Xaver. Wie gerne ich dir glauben würde. So wie vor drei Jahren, als du mit Samy Deluxe und Co. wieder mit der „Letzten Warnung“ auf der Bühne standest, wie in guten alten Zeiten.
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Aber mit drei Minuten sehr vage bleibendem „Sorry, da hab‘ ich mich verrannt“ ist es da nicht getan. Ich hoffe wirklich, dass da noch mehr kommt. Und das Ganze nicht nur eine PR-Aktion vor deiner großen Sommertour ist, wie einige schon vermuten. Wirklich.
Alla hopp, der Kristian