Anwohnerparken Wohlers Allee
  • Auch an der Wohlersallee in Altona gibt es eine Anwohnerparkzone.
  • Foto: Patrick Sun

Naturschützer wollen Parken für Anwohner in Hamburg deutlich teurer machen

Das Thema Anwohnerparken bringt viele Hamburger auf die Palme. Für Auswärtige ist es noch schwieriger geworden, ihren Wagen abzustellen. Anwohner müssen jährlich dafür zahlen – haben aber keine Garantie, überhaupt einen Parkplatz zu bekommen. Dabei sind die Gebühren für Anwohner in Hamburg noch viel zu günstig, wie die Deutsche Umwelthilfe jetzt klagt. Sie plädiert dafür, sie deutlich zu erhöhen.

Seit 2020 gibt es keine bundesweite Obergrenze mehr, was das Anwohnerparken kosten darf. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat Hamburg und auch Schleswig-Holstein dafür kritisiert, dass sie keine angemessenen Gebühren verlangen. Im Rahmen einer Umfrage in den Bundesländern und Kommunen urteilt die Naturschutzorganisation, dass viele Länder und Kommunen mit zu niedrigen Parkgebühren die Mobilitätswende ausbremsen würden. Die Umwelthilfe kritisiert, zu viele Autos dürften für wenige Cent am Tag den öffentlichen Raum zustellen.

Umwelthilfe fordert: Anwohnerparken in Hamburg deutlich teurer machen!

Nach Ansicht der DUH müsste Anwohnerparken so viel kosten, dass Menschen ihren Pkw-Besitz hinterfragten, wenn sie nicht auf ihr Auto angewiesen seien. Als Richtwert fordert die Umwelthilfe eine Jahresgebühr von mindestens 360 Euro. Im Ausland, etwa in Amsterdam oder Stockholm, seien Gebühren von mehreren Hundert Euro bereits gängige Praxis.


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In Hamburg betrage die Gebühr pro Anwohnerparkausweis derzeit 65 Euro pro Jahr und solle bis auf weiteres nicht erhöht werden. Damit deckten die Gebühren nur einen Bruchteil der tatsächlichen Ausgaben für die Verwaltung ab, hieß es. 2021 waren die Gebühren bereits einmal angehoben worden.

Die Landesregierung in Schleswig-Holstein hingegen erließ nach Angaben der Umwelthilfe bisher keine neue Gebührenordnung, damit beträgt die Obergrenze für den Anwohnerparkausweis nach wie vor 30,70 Euro pro Jahr. Ein Mobilitätskonzept der Landeshauptstadt Kiel, in dem eine Erhöhung der Gebühren für Anwohnerparkausweise als wichtige Maßnahme aufgeführt werde, könne daher beispielsweise nicht umgesetzt werden. Ein zuständiges Fachreferat in Schleswig-Holstein prüft aber, ob eine Verordnung erlassen werden soll.

Gebühr kein Anreiz, auf eigenes Auto zu verzichten

Insgesamt haben nach Angaben des Verbandes bislang sechs Bundesländer ihren Kommunen ermöglicht, höhere Gebühren als die jährlichen 30,70 Euro festzulegen, darunter auch Hamburg. Hamburg verlangt nach Ansicht der Umwelthilfe aber weiterhin so wenig Geld, dass die Kosten kein Anreiz seien, auf ein eigenes Auto zu verzichten.

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Schleswig-Holstein zähle neben Bayern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt zu den Ländern, die noch keine Regelungen getroffen hätten. In allen anderen Bundesländer seien eigene Parkgebühren-Verordnungen in Planung. (paul/dpa)

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