Seine Familie bestätigt: Haaland-Berater Mino Raiola (54) ist verstorben
Der internationale Fußball hat seinen prominentesten Spielerberater verloren: Mino Raiola ist im Alter von 54 Jahren verstorben, das bestätigte seine Familie am Samstag in einem Statement auf Raiolas verifiziertem Twitter-Account.
„In unendlicher Trauer nehmen wir Abschied von dem erstaunlichsten Fußballagenten, den es je gab“, hieß es in der Stellungnahme: „Mino kämpfte bis zum Ende mit der gleichen Kraft, mit der er unsere Spieler am Verhandlungstisch verteidigte.“
Raiola, der unter anderem Stars wie Zlatan Ibrahimovic oder Dortmunds Torjäger Erling Haaland vertrat, war zuletzt schwer erkrankt und hatte sich Anfang des Jahres in Mailand einer Notoperation unterziehen müssen.
Mino Raiola betreute neben Erling Haaland auch weitere Weltstars wie Zlatan Ibrahimovic
Am vergangenen Donnerstag hatten Falschmeldungen über den Tod des Italieners international für Aufregung gesorgt, der behandelnde Arzt und auch Raiolas Agentur wiesen diese entschieden zurück. Nun bestätigte auch seine Agentur seinen Tod.
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Raiola war der wohl Umstrittenste, aber ziemlich sicher auch der Erfolgreichste seiner Zunft.
Begonnen hatte alles in einer Pizzeria vor den Toren Amsterdams. Aus Süditalien waren die Eltern 1968 in die Niederlande ausgewandert, als Raiola gerade ein Jahr alt war. In Haarlem betrieben sie dann ein Restaurant, und der Sohn half mit, er putzte, spülte Teller, brachte das Essen.
Viel später wurde Raiola der Spielerberater, daher auch „il pizzaiolo“ genannt, der Pizzabäcker. Am Ofen hat er nach eigener Aussage selbst aber nie gestanden.
Mino Raiola war der berühmteste Berater der Welt
Stattdessen hatte er als junger Erwachsener bereits ein Auge auf die Finanzen des Geschäfts, studierte zudem ein paar Semester Jura und lernte zahlreiche Fremdsprachen – Raiola bereitete seinen Aufstieg vor, und die Pizzeria wurde zur Startrampe.
Denn sie war auch bei prominenten Vertretern aus dem Fußball beliebt. Und so knüpfte Raiola früh die ersten Kontakte in das Business, in dem er später Millionen verdienen sollte.
Der kleine HFC Haarlem ernannte ihn Anfang der 1990er-Jahre zum Sportdirektor, als Agent war er wenig später an seinem ersten Transfer beteiligt: Der niederländische Nationalspieler Bryan Roy wechselte von Ajax Amsterdam nach Foggia. Es war ein vergleichsweise beschaulicher Auftakt.
Denn in den folgenden Jahrzehnten legten Ausnahmespieler wie Haaland, Zlatan Ibrahimovic, Paul Pogba und Gianluigi Donnarumma ihre millionenschweren Karrieren in Raiola Hände.
Die Spieler bewunderten seine Geschäftstaktiken, die Klubs fürchteten sie. Sir Alex Ferguson etwa, legendärer Boss von Manchester United, bezeichnete Raiola einmal als „Scheißkerl“ – weil er Paul Pogba zu einem ablösefreien Wechsel zu Juventus Turin überzeugt hatte.
Auch in Dortmund eckte Raiola an, als es um den Haaland-Transfer ging. BVB-Sportdirektor Michael Zorc müsse ihn am Ende „wirklich gehasst haben“, sagte Raiola einmal bei Sport1, und das habe einen Grund: „Ich bin bereit, für meine Spieler in den Krieg zu ziehen. Ich bin bereit, alles für sie zu machen. So wie für meine Söhne.“