Hier ist Oben-ohne-Schwimmen ab heute für alle erlaubt
Der Sommer rückt näher und damit auch die Badesaison. Was dabei für Männer ganz normal ist, wird Frauen vielerorts durch die Badeordnung verboten: Oben-ohne-Schwimmen. In Göttingen soll sich das nun ändern – zumindest an Wochenenden. Ab 1. Mai dürfen alle Badegäste Schwimmbäder an Samstagen und Sonntagen ohne Oberkörperbekleidung besuchen.
Vergangenen Dienstag hatte der Göttinger Sportausschuss eine entsprechende Regelung beschlossen, die vorerst bis Ende August gelten soll. Andreas Gruber, der Geschäftsführer der Göttinger Sport und Freizeit GmbH, rechnet mit einem guten Aufkommen an Badegästen.
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Für Mina Berger vom feministischen Göttinger Bündnis „Gleiche Brust für alle“ ist die Entscheidung ein Schritt in die richtige Richtung, ginge jedoch nicht weit genug: „Wir können nicht nur an zwei Tagen in der Woche Gleichberechtigung haben.“ Berger heißt eigentlich anders, möchte aber anonym bleiben. Auch die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Göttingen, Christine Müller, hätte sich eine Oben-ohne-Regelung für alle Tage der Woche gewünscht. Für eine Gleichstellung der Geschlechter müsse der weibliche Körper entsexualisiert werden. Aber: „Dazu werden wir nicht in diesem Jahr und vermutlich auch nicht in diesem Jahrzehnt kommen.“
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Auslöser für die neue Regelung war, dass Berger im August vergangenen Jahres wegen Oben-ohne-Badens aus einem Schwimmbad verwiesen wurde und Hausverbot erhielt. Berger bezeichnet sich selbst als non-binär, identifiziert sich also weder als Frau noch als Mann. Das Schwimmbad sah Berger als Frau an und sprach deswegen von einem Verstoß gegen die Badeordnung. (mp/dpa)