Nicolai Müller und Bobby Wood
  • Nicolai Müller (r.) und Bobby Wood (M.) spielten gemeinsam für den HSV – und beide auch bei Hannover 96.
  • Foto: WITTERS

Einst beim HSV und 96: Was machen eigentlich Wood, Walace, Rudnevs & Co?

Scrollt man durch die Karriere-Verläufe ehemaliger Fußball-Größen, trifft man auf so manche Legende, die in seiner aktiven Zeit sowohl für den HSV als auch für Hannover 96 gespielt hat. Vahid Hashemian, Sergej Barbarez, Benjamin Lauth, Otto Addo, Dieter Schatzschneider – um nur ein paar zu nennen. So mancher ehemaliger HSV- und 96-Akteur steht aber noch immer in den Weiten der Fußball-Welt auf dem Platz. Vor dem Duell der beiden Nordklubs am Samstag (13.30 Uhr) gibt die MOPO einen Überblick über zum Teil fast vergessene Namen.

Bobby Wood: Der US-Amerikaner fand bei beiden Vereinen nicht sein Glück. Nach einer akzeptablen ersten HSV-Saison 2016/2017 in der Bundesliga (neun Tore in Liga und Pokal) baute Wood in seinem zweiten Jahr massiv ab und der HSV stieg am Ende der Saison in Liga zwei ab. Nicht aber der heute 29-Jährige, der für 1,2 Millionen Euro zum damaligen Bundesligisten nach Hannover verliehen wurde. Dort traf Wood nur dreimal und 96 gab ihn zurück nach Hamburg, das er nach zwei weiteren enttäuschenden Spielzeiten im April 2019 in Richtung Heimatland verließ. Bei Real Salt Lake City scheint sich Wood seitdem deutlich wohler zu fühlen als im deutschen Norden, in der vergangenen MLS-Saison zog der Klub auch dank seiner Tore sogar in die Playoffs ein. In der seit Februar laufenden neuen Runde hat er in zehn Spielen immerhin schon zweimal geknipst und stand schon länger auf dem Feld als in seinen letzten zwei HSV-Jahren insgesamt.

Wood, Müller und Co. spielten für 96 und den HSV

Nicolai Müller: Den HSV-Aufenthalt des Flügelflitzers wiederum kann man als anständig bezeichnen (17 Tore und 15 Vorlagen in 88 Spielen bis 2018), Müllers halbe Saison in Hannover hingegen eher weniger. Eintracht Frankfurt verlieh den heute 34-Jährigen Anfang 2019 zu 96, dort fand man für ihn aber keine nachhaltige Verwendung. Wieder zurück in Hessen sah das für Müller nicht anders aus, sodass er im Oktober 2019 den Sprung in Richtung Down Under wagte – und seitdem nicht mehr nach Deutschland zurückkehrte. Fast zwei Jahre spielte er für Western Sydney, seit Sommer vergangenen Jahres für die Central Coast Mariners. Für das Duell seiner Ex-Klubs wird er wohl kaum die weite Reise aus Australien auf sich nehmen.


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Walace: Für neun Millionen Euro holte ihn der HSV 2017 von Grêmio Porto Alegre, doch auch das einstmalige brasilianische Talent konnte den Abstieg nicht verhindern. Nach 30 Spielen mit der Raute auf der Brust (zwei Tore) konnte man ihn sich im Volkspark nicht mehr leisten, weshalb Walace gemeinsam mit Wood nach Hannover ging – für nur sechs Millionen Euro. Mit dem norddeutschen Klima kam der heute 27-Jährige aber auch am Maschsee nicht zurecht, sodass es Walace bald nach Italien trieb. Seit 2019 kickt er für Udinese Calcio, ist in dieser Saison unumstrittener Stammspieler. Das Duell seiner Ex-Klubs wird er maximal am Rande verfolgen, da der Mittelfeldmann am Samstag selbst spielt.

Walace spielt in Italien, Ostrzolek in Österreich

Matthias Ostrzolek: Für keinen Verein stehen in seiner Vita mehr Spiele als für den HSV zu Buche (89). Drei Jahre in Hamburg (2014 bis 2017) folgten drei Jahre in Hannover, dann lief der Vertrag des Außenverteidigers aus und er war plötzlich vereinslos. Bis Ostrzolek Anfang 2021 vom österreichischen Bundesligisten Admira Wacker Mödling aufgenommen wurde. Auch er spielt am kommenden Samstag selbst, allerdings erst um 17 Uhr. Nicht überliefert ist, ob der 31-Jährige das Spiel seiner Ex-Vereine vorher am Bildschirm verfolgen wird.

Weitere Spieler mit noch recht junger HSV- und 96.-Vergangenheit sind Artjoms Rudnevs (34), Johan Djourou (35) und Dennis Aogo (35) – alle drei haben ihre Fußballschuhe aber bereits an den Nagel gehangen. Rudnevs, der 77-mal für den HSV auflief (17 Tore) und 2014 ein halbes Leihjahr in Hannover geparkt wurde, beendete 2017 beim 1. FC Köln seine Karriere. Es war ein ziemlich plötzlicher Abschied, seitdem ist der Lette weitgehend von der Bildfläche verschwunden. Schon 2019 hieß es, der Stürmer wolle nichts mehr mit dem Fußball zu tun haben – womöglich interessiert Rudnevs daher auch nicht, was heute und am Samstag in Hamburg und Hannover abgeht.

Ex-HSVer Djourou und Aogo sind jetzt TV-Experten

Djourou (104 HSV-Einsätze zwischen 2013 und 2017) blieb dem Spiel mit dem runden Leder auch nach seinem Karriere-Ende im vergangenen Sommer treu. Der 35-Jährige arbeitet als TV-Experte, zeigt sich auf Instagram immer mal wieder als Hobby-Trainer für Jugendspieler und stattete seinem Ex-Klub FC Arsenal jüngst einen Besuch ab. In Hamburg oder Hannover, wohin er schon vor seiner HSV-Zeit ein halbes Jahr verliehen war, hat man Djourou hingegen lange nicht gesehen.

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Für Dennis Aogo war 2020 nach einer kurzen Stippvisite bei 96 Schluss. Während er für Hannover nur viermal spielte und sich dann entschloss, seine Karriere zu beenden, reifte er beim HSV weit vorher in 168 Partien zum Nationalspieler. Die neue Heimat 35-Jährigen heißt seit November vergangenen Jahres Dubai, für Experten-Einsätze bei TV-Sender Sky reist er aber auch immer mal wieder nach Deutschland – und am Samstag nach Hamburg, um den HSV anzufeuern?

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