• Aaron Hunt liegt nach dem Treffer zum 3:3 von Genki Haraguchi (2.v.r.) am Boden und kann es nicht fassen.
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„Eigentlich nicht unsere Mannschaft“: Blackouts geben HSV-Bossen Rätsel auf

„Wenn man nach 55 Minuten 3:0 führt, dann darf man das Spiel nicht mehr abgeben oder unentschieden spielen.“ Auch am Tag nach dem 3:3 in Hannover war für HSV-Sportdirektor Michael Mutzel dieser Auftritt nur schwer zu erklären. Zwei Punkte wurden verschenkt. Und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison.

Eigentlich sind das Problem und die Gefahr beim HSV bekannt. Wer in dieser Zweiten Liga nachlässig auftritt, wird in der Regel dafür auch bestraft. Dass das in der heißen und entscheidenden Saisonphase offenbar immer noch nicht alle HSV-Profis begriffen haben, ist zumindest bedenklich. Warnende Beispiele gab es in dieser Saison schon zur Genüge.

HSV hat schon neun sichere Punkte verspielt

In Heidenheim führte der HSV mit 2:0 und verlor am Ende mit 2:3, in Aue lagen die Hamburger mit 2:0 und 3:1 vorn und spielten nur 3:3, in Kiel gab es trotz Überlegenheit und guter Konterchancen noch das Gegentor zum 1:1 in der Nachspielzeit, in Hannover reichte jetzt eine 3:0-Führung nur für ein Remis. Insgesamt neun Punkte wurden damit bereits in dieser Saison durch Nachlässigkeiten und Unkonzentriertheiten verspielt. 

HSV-Profi Heyer: „Wir waren nicht wach genug“

„Wenn es einmal passiert, darf es eigentlich nicht ein zweites Mal passieren. Nun ist es uns wieder passiert. Das darf nicht passieren“, sagt Torhüter Sven Ulreich. Warum ist es trotzdem wieder dazu gekommen? In Hannover war es ein Mix. Die eigenen Chancen wurde nicht konsequent genutzt, in der Abwehr wurde nicht wie zuletzt in Bochum oder gegen Heidenheim bis zur 90 Minute als Kollektiv verteidigt. Hinzu kamen individuelle Fehler wie die Ballverluste von Amadou Onana vor dem zweiten und dritten Gegentor. Moritz Heyer sagt: „Wir waren in den entscheidenden Momenten nicht wach genug.“

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Nicht wach genug in der heißen Phase des Aufstiegskampfs? Man kann für den HSV nur hoffen, dass es der letzte Warnschuss war. Da die Konkurrenz aus Bochum und Fürth konstant punktet, kann jeder weitere Blackout nicht nur schmerzhaft, sondern auch vorentscheidend beim Blick auf das Saisonziel Aufstieg werden.

Sportdirektor Mutzel sieht beim HSV kein Dauerproblem

„Ich glaube nicht, dass das ein Dauerproblem ist. Das ist eigentlich nicht unsere Mannschaft“, sagt Mutzel, der betont, dass der Auftritt in Hannover nichts mit Überheblichkeit oder Arroganz zu tun hatte. „Fakt ist, dass wir uns diese Abwehrfehler einfach nicht erlauben können und bis zum Ende verteidigen müssen. Wir dürfen nicht nachlassen. Es kommen noch spannende Wochen auf uns zu.“

In der Tabelle bleibt alles eng. Noch ist der HSV voll dabei. Vier bis fünf Siege müssen aus den letzten sieben Spielen wohl noch geholt werden. Die Hamburger spielen fast nur noch gegen Teams aus dem unteren Teil der Tabelle. Das ist eine Chance und gleichzeitig auch eine Gefahr.  

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