Fynn Kliemann
  • Fynn Kliemann äußerte sich erstmals zu den Betrugsvorwürfen in seinem Maskendeal.
  • Foto: picture alliance/dpa/Hauke-Christian Dittrich

Fynn Kliemann äußert sich zur Maskenaffäre – „About You”-Chef widerspricht deutlich

Ist Fynn Kliemann ein Betrüger? Diesen Vorwürfen muss sich der Internetstar aktuell stellen: Das Multitalent soll in eine Maskenaffäre verwickelt sein und den Hamburger Moderiesen „About You“ betrogen haben. Jetzt äußerte Kliemann sich erstmals ausführlicher – und „About You“-Chef Tarek Müller reagierte.

Wenig Profitanspruch und unter fairen Arbeitsbedingungen in Europa hergestellt – mit diesem Versprechen verkauften Fynn Kliemann und seine Geschäftspartner vom Unternehmen „Global Tactics“ seit April 2020 Tausende Masken. Ein großer Teil wurde von dem Hamburger Mode-Onlinehändler „About You“ vertrieben. Mehr als 400.000 Euro soll das Masken-Geschäft Kliemann eingebracht haben.

„About You”-Chef Tarek Müller äußert sich zu Kliemann-Maskenaffäre

Eine Recherche der Satiresendung „ZDF Magazin Royale“ deutet darauf hin, dass 2,3 Millionen Masken gar nicht aus Portugal und Serbien kamen, sondern in Bangladesh und Vietnam gefertigt wurden – und das vermeintlich auch noch zu einem Hungerlohn. Die Masken sollen zudem teils so minderwertig gewesen sein, dass sie nicht verkauft werden konnten. Der Geschäftspartner von Kliemann soll die unbrauchbare Fuhre laut der ZDF-Sendung als Spende an Unterkünfte für Geflüchtete in Griechenland und Bosnien verschickt haben.

Fynn Kliemann mit einer seiner „ODERSO“-Masken, aufgenommen Ende März 2020. picture alliance/dpa/Fynn Kliemann | Brian Jakubowski
Fynn Kliemann
Fynn Kliemann mit einer seiner „ODERSO“-Masken, aufgenommen Ende März 2020.

Die Veröffentlichung der Recherche sorgte für einen Sturm der Entrüstung. Am Freitagabend äußerte sich Kliemann dann erstmals ausführlicher in einem „Spiegel“-Interview und auf Instagram zu den Vorwürfen. Ein Lügner und Betrüger? Nein, vielmehr sei er in der Maskenaffäre ein überrumpelter Promoter und Netzwerker gewesen. Zwar habe er um die in Asien hergestellten Masken für Großkunden gewusst – nicht aber wer diese mit welchem Label wo verkaufte. In seinem eigenen Onlineshop seien nur in Europa produzierte Masken vertrieben worden, beteuerte Kliemann.


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Zwar hätte er bei verdächtigen Mails, die einen Maskenbetrug nahelegen, mehr aufpassen sollen, von Betrug könne aber nicht die Rede sein. Eigene Chat-Nachrichten („Krise kann auch geil sein“) bezeichnete Kliemann als „widerlich“ und „total deplatziert“.  

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In seinem Video auf Instagram erklärt er zudem, alle Abnehmer seien von „Global Tactics“ über das Herkunftsland der Masken informiert worden. Das stimme aber nicht, äußerte sich daraufhin „About You“-Chef Tarek Müller: „Global Tactics hat uns gegenüber angegeben, dass die Masken aus Europa kommen.“ Dass die Masken nicht aus Europa kämen, sei dem Modegeschäft nie bekannt gewesen, wie er auch auf Twitter erklärte. „Selbstverständlich haben wir die „ODERSO“-Maske umgehend aus dem Sortiment genommen.“

Der Twitter-Post von Tarek Müller.

Kliemann gibt sich reumütig: „Das ist ein Fehler, aber ein Fehler auf der menschlichen Ebene.“ Die Frage ist, ob das reicht.

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