„Nicht der Glücklichste“: Kittel bleibt trotz Ausgleichs-Tor ein HSV-Sorgenkind
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Wenn es denn am Ende wirklich wieder nichts werden sollte mit dem Aufstieg, könnte das eine dieser Szenen sein, an die man zurückdenkt. In der zweiten Minute der Nachspielzeit tauchte Sonny Kittel plötzlich völlig freistehend vor dem Regensburger Gehäuse auf, scheiterte aber an Jahn-Keeper Alexander Meyer. Dahin war sie, die letzte HSV-Chance, aus dem 1:1 (0:1) doch noch einen Sieg zu machen. So blieb am Ende nur die Enttäuschung.
Kittel wusste sofort Bescheid. Sein Schuss war gerade erst pariert worden, der Ball noch mitten im Spielgeschehen, da raufte sich der Angreifer schon die Haare und sackte leicht in sich zusammen. So schmal ist er manchmal, der Grat zwischen Matchwinner und Fehlschütze.
Kittel hätte das HSV-Spiel in Fürth alleine drehen können
Drama, Baby! Mit dem HSV ohnehin, mit Kittel diesmal im Besonderen. Der 28-Jährige fand in Regensburg nur schwer in die Partie, hätte sie dann aber beinahe im Alleingang gedreht. Kittel war es, der den HSV nach 83 Minuten mit seinem Kopfballtor zum Ausgleich wieder auf den so wichtigen Dreier hoffen ließ. Er war es dann aber eben auch, der den Sieg vergab. Ausgerechnet ihm, dem Mann mit der wohl feinsten Schusstechnik aller HSV-Profis, versagten die Nerven.
HSV-Mitspieler müssen Sonny Kittel wieder aufbauen
Es spricht für Kittels Kollegen, dass sie ihn nach dem Abpfiff aufrichteten. „Sonny ist im Moment nicht der Glücklichste“, wusste Trainer Daniel Thioune zu berichten. „Aber die Mannschaft trägt ihn.“
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Doch auch Thioune war der Schmerz über die verpasste Gelegenheit anzumerken. „Sonny hätte nicht nur sich sondern die ganze Mannschaft für die zweite Hälfte belohnen können“, so der Coach. „Ob verdient oder unverdient – es hätte uns allen gut getan.“
Aber mal ehrlich: Was wäre der HSV ohne Drama im Frühling? Es soll wohl einfach so sein. Jahr für Jahr und immer wieder.