Im Training mittendrin statt im Spiel dabei: St. Paulisgesperrte Talente Igor Matanovic (l.) und Marcel Beifus
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  • Foto: WITTERS

Sperrstunde auf dem Kiez: Warum die Karten doch noch wehtun

Über viele Wochen hinweg sah es so aus, als käme der FC St. Pauli tatsächlich um sie herum. Die mit vier Gelben Karten vorbelasteten Spieler hangelten sich von einer Partie zur nächsten in der Hoffnung, um eine Sperre herumzukommen. Dann aber erwischte es im Darmstadt-Spiel die ersten beiden, und im Saisonfinale am Sonntag gegen Düsseldorf fehlen den Braun-Weißen gleich vier Akteure. Schlecht für die Profis, noch schlechter allerdings für die Regionalliga-Mannschaft.

Jackson Irvine und Marcel Hartel haben es als erste hinter sich gebracht. Das Duo kassierte beim 1:2 gegen die Lilien eine Verwarnung und war beim Drama gegen Nürnberg (1:1) nicht dabei. An den verletzten Guido Burgstaller und Eric Smith wird der Kelch vorübergehen, wobei Smith am Sonntag zumindest in den Kader zurückkehren könnte. Für ein anderes Quartett aber ist die Zuschauerrolle vorgebucht. 

Daniel-Kofi Kyereh wird sein letztes Spiel als Profi des FC St. Pauli nach seiner Gelben Karte auf Schalke verpassen, auch Afeez Aremu bekam in Gelsenkirchen den fünften Karton vor die Nase gehalten. Äußerst unvorteilhaft, allein schon ob der Verletztensituation, getoppt im negativen Sinn dann aber noch von den Platzverweisen von Marcel Beifus (bekam für seine Rote Karte zwei Spiele Sperre) und Igor Matanovic.

Die U23 kann kaum auf Profi-Hilfe hoffen

Dadurch reduziert sich die Zahl der zur Verfügung stehenden Profis auf ein Mindestmaß. Gar nicht mal zwischen den Pfosten, wo in Nikola Vasilj, Dennis Smarsch und Sören Ahlers alle drei Keeper zur Verfügung stehen. Aber in Sachen Feldspieler wird es erneut extrem dünn, zumal in Christopher Buchtmann und Adam Dzwigala zwei Alternativen wegen Krankheit wackeln. Stand jetzt stellt sich der Kader von allein zusammen: Luca Zander, Philipp Ziereis, James Lawrence, Jakov Medic, Leart Paqarada (lief gestern allerdings nur), Lars Ritzka, Rico Benatelli, Finn Ole Becker, Jackson Irvine, Marcel Hartel, Lukas Daschner, Etienne Amenyido, Maximilian Dittgen, Simon Makienok plus eventuell Eric Smith – 14 (mit Smith 15) Kicker stellen für Trainer Timo Schultz nicht eben paradiesische Zustände dar.

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Da es gegen die Fortuna nicht mehr um existenziell wichtige Punkte geht, wäre das für sich genommen zwar verkraftbar. Aber das größere Problem ergibt sich zwei Ligen tiefer: Parallel zu den Profis hat die U23 ihr wegweisendes Spiel in Lüneburg. Bei einer Niederlage droht der Absturz in die Oberliga, jede Verstärkung würde Coach Joachim Philipkowski enorm helfen. Aber bis auf Niklas Jessen und Franz Roggow, die am vergangenen Wochenende zunächst auf Schalke zum Profi-Kader gehörten, um tags darauf beim 4:1 gegen den HSC Hannover mitzuhelfen, sind aktuell keine Leihgaben von oben zu erwarten.

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