301 Tage HSV-Trainer: Trennung „alternativlos“ – daran scheiterte Daniel Thioune
Nur 301 Tage lang war Daniel Thioune Trainer des HSV. Der Ex-Osnabrücker wollte die Hamburger wieder strahlen lassen. 31 Spiele später ist klar: Dieses Vorhaben ist bitter gescheitert. Die Trennung war „alternativlos“, bekannte Jonas Boldt.
Die Mitteilung des HSV fiel knapp aus. „Der HSV wechselt seinen Cheftrainer. Vorstand Jonas Boldt und Sportdirektor Michael Mutzel stellten Daniel Thioune mit sofortiger Wirkung von allen Aufgaben frei“, hieß es am Montagmorgen aus dem Volkspark. Nun soll Horst Hrubesch den Verein noch irgendwie in die Bundesliga manövrieren.
HSV trennt sich von Trainer Daniel Thioune
Dass das noch funktionieren kann, daran wollte Daniel Thioune zum Schluss nicht mehr glauben. Nach dem Remis gegen Karlsruhe machte der 46-Jährige keinen Hehl daraus: „Wir müssen jetzt nicht über Plätze und Mannschaften, die vor oder hinten uns stehen, reden. Das macht keinen Sinn mehr.“
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Dabei führte der HSV lange die Tabelle an, schien noch vor wenigen Wochen nach Siegen über Bochum und Heidenheim endlich die ersehnte Bundesliga-Rückkehr packen zu können. Fünf Spiele und null Siege später ist davon keine Rede mehr. Die gute Ausgangsposition ist längst verspielt.
Daran ist Daniel Thioune beim HSV gescheitert
Gescheitert ist Daniel Thioune wohl nicht nur an den schlechten Ergebnissen, sondern auch an mehr oder weniger offensichtlichen Zerwürfnissen innerhalb der Mannschaft. Bobby Wood soll nach der Darmstadt-Pleite (1:2) für Stunk in der Kabine gesorgt haben, Torhüter Sven Ulreich kritisierte fehlende „Grundtugenden“ der HSV-Profis.
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Dass Daniel Thioune zwar viel wollte, seine Spieler damit aber zuletzt nicht mehr erreichen konnte, ließ auch Michael Mutzel erahnen. „Wir wollten zu viel. Deswegen hat eine gewisse Lockerheit gefehlt“, bekannte der HSV-Sportdirektor nach dem 1:1 gegen den KSC. Und führte fort: „Man merkt den Jungs an, dass sie alles machen wollten. Aber es funktioniert gerade nicht.“
Jonas Boldt: Thioune konnte dem HSV keine Impulse mehr geben
Sportvorstand Jonas Boldt hatte nach dem 1:2 gegen Sandhausen noch die Hoffnung, dass Thioune weiter der richtige Trainer sein könnte. „Die Mannschaft hat sich berappelt und den Willen gezeigt, die Dinge selbst zu regeln. Ein Trainerwechsel hätte viele Alibis für die Spieler gegeben.“
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Doch in den Nachwirkungen des Karlsruhe-Spiels schwand die Überzeugung, am Coach festzuhalten. „Ich habe gemerkt, dass die Mannschaft einen Impuls benötigt, den Daniel nicht mehr geben kann. So schade wie es ist und so leid es uns allen tut: Es war alternativlos“, erklärte Boldt den Prozess, der letztlich zum Thioune-Aus führte.