Wie hier am Leinpfad sollten alle Fußgängerwege ausgestattet sein: ein Gehsteig auf Höhe der Fahrbahn.
  • Wie hier am Leinpfad sollten alle Fußgängerwege ausgestattet sein: ein Gehsteig auf Höhe der Fahrbahn.
  • Foto: Florian Quandt

Verkehrsplanung in Hamburg: Vorrang für Fußgänger – immer!

Verkehr in Hamburg – das war jahrzehntelang eine klare Sache: Autos haben Vorfahrt, der Rest muss sich fügen. Mit dem Ausbau der Velorouten hat sich das zum Glück geändert. Wird irgendwo in der Stadt ein neuer Pop-up-Radweg eröffnet, lächelt Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) gerne fröhlich in die Kamera. Seine Botschaft: Hamburg packt die Verkehrswende an. Für mich ist das Augenwischerei.

Gehwege in Hamburg sind zu eng

Denn die meisten Umbaumaßnahmen klammern häufig genug die wichtigste Personengruppe aus: die Fußgänger. Klar: Jeder Radweg, der nicht mehr auf einem Bürgersteig verläuft, schützt die Passanten, dennoch reicht die räumliche Trennung der Wege nicht aus. Viele Gehsteige sind zudem viel zu eng. Wer mit einem Kinderwagen unterwegs ist, hat meist nur unzureichend Platz – vor allem bei „Gegenverkehr“.


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Dazu kommt: Viele Gehwege sind nicht auf Höhe der Fahrbahn. Wer sie überqueren will, muss einige Zentimeter Kantstein überwinden. Und: Wer eine Straße an einer Einmündung ohne Ampel überqueren will, der muss in der Regel warten und höllisch aufpassen.

Dabei sollte es eigentlich umgekehrt sein: Fußgänger sollten in jeder Situation Vorrang haben. Dies wurde im Bezirk Nord erkannt: Künftige Baumaßnahmen an Straßen sollen sich an den Bedürfnissen von Passanten orientieren. Auch wenn es bisher nur Absichten sind und keine konkreten Maßnahmen beschlossen wurden, muss dieser Ansatz Leitbild der Hamburger Verkehrsplanung werden. Das wäre eine echte Wende!

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