Packt der HSV den Aufstieg? Sieben heiße Fragen zum Saisonfinale
Nur 2500 glückliche HSV-Fans dürfen im Stadion dabei sein – aber jeder, der sich in Deutschland für Fußball interessiert, schaut am Sonntag (15.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) auf den HSV. Alles ist drin! Mit einem Sieg in Rostock hätte der Verein die Teilnahme an der Relegation sicher. Sogar der direkte Aufstieg ist 1465 Tage nach dem Sturz in die Zweitklassigkeit noch möglich. Packt der HSV zu? Geht er in die Saison-Verlängerung? Oder platzen erneut alle Träume?
Gar nicht so leicht, die Ruhe zu bewahren, wenn rund um den Verein das Aufstiegs-Fieber grassiert. „Ach, kein Problem“, sagt Trainer Tim Walter. „Wir freuen uns einfach nur extrem auf dieses Spiel.“ Die Fans aber sind auf alles vorbereitet. Nägelkauen. Jubeln. Fluchen. Zittern. Die ganze Bandbreite. Der Ausgang? Völlig offen. Die MOPO beantwortet sieben heiße Fragen zum großen Liga-Finale.
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Wie stopft der HSV das Suhonen-Loch?
Am Mittwoch zog sich der Finne einen Wadenbeinbruch zu, fällt zumindest drei Monate lang aus. Damit bricht Walter einer seiner formstärksten Spieler weg. „Wir denken immer an Anssi“, erklärte der Trainer, der das Talent am Freitag im Krankenhaus besuchte. In Rostock bieten sich Walter mehrere Alternativen. David Kinsombi oder Maxi Rohr könnten ins Team rutschen, möglich aber auch, dass der Trainer Angreifer Mikkel Kaufmann einbaut – und auf eine Doppelspitze setzt.
Was passiert beim direkten HSV-Aufstieg?
Ein Szenario, das eintritt, wenn der HSV siegt und Bremen daheim dem krassen Außenseiter Regensburg unterliegt. Unwahrscheinlich. Der HSV versichert, keine Feier-Vorkehrungen für diesen Fall getroffen zu haben. Sollte es dazu kommen, müsste Hansa wohl spontan mit alkoholischen Getränken aushelfen. Auch mögliche Aufstiegs-Shirts sollen nicht an Bord sein. Wobei: Irgendwo im Team-Bus dürfte sich für den Fall der Fälle vermutlich doch eine kleine Ecke zum Verstauen gefunden haben, wer weiß …?
Beobachtet der HSV seine möglichen Relegationsgegner?
Am Samstag entscheidet sich, wer Drittletzter der Bundesliga wird. Bielefeld (gegen Leipzig) hat kaum noch Chancen, Stuttgart (muss Köln schlagen) und Hertha (spielt in Dortmund) stehen zur Auswahl. Der HSV verzichtet allerdings darauf, eigene Mitarbeiter zur Sichtung ins Stadion zu schicken. Das Modell, auf Video-Tools zu setzen, hat sich während der Corona-Pandemie bewährt.
Wie geht’s beim Erreichen der Relegation weiter?
Wie in einer normalen Spielwoche. Die Profis düsen Sonntagabend mit dem Bus aus Rostock zurück, Montagmorgen stünde ein Auslaufen im Volkspark an. Nach zwei weiteren Trainingstagen würde am Donnerstag das Relegations-Hinspiel folgen (Rückspiel: 23.05.).
Der HSV wird Vierter – und dann?
Das Horror-Szenario. Auch dann würden sich die Profis am Montag nochmal im Volkspark treffen, ehe sie sich in den Urlaub verabschieden. Auf einige Akteure warten im Juni noch Länderspiele. Die Start der Vorbereitung auf die neue Zweitliga-Saison (ab 15.7.) ist für die zweite oder dritte Juni-Woche angedacht.
Ist Walter über die Resultate der Konkurrenz informiert?
Nicht direkt. „Wir müssen bei uns bleiben“, fordert der Trainer und lebt das vor. Aber: Auf der HSV-Bank wird jeder wissen, wie es in Bremen und bei HSV-Verfolger Darmstadt (gegen Paderborn) steht. Sportdirektor Michael Mutzel würde den Trainer bei wichtigen Ereignissen, die direkten Einfluss auf den HSV hätten, umgehend informieren.
Was planen die HSV-Fans?
Zunächst mal hoffen alle, dass es in Rostock friedlich bleibt. Dort steht der HSV-Anhang nur wenige Meter von den heißblütigen Hansa-Fans entfernt. Beim Aufstieg wäre damit zu rechnen, dass sich womöglich tausende Fans am Abend in den Volkspark begeben, um die Mannschaft nach ihrer Rückkehr zu empfangen.
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Zukunftsmusik. Oder wie Walter es zusammenfasst: „Entscheidend ist nur, dass wir unsere Aufgabe lösen. Alles andere ist erstmal total egal.“