Wie ein Mord im Billighotel Hamburg entsetzte
St. Pauli hat Konjunktur: Die Faszination der Hamburger Rotlichtmeile ist ungebrochen, kaum eine Woche vergeht ohne irgendeine TV-Doku über den Hamburger Kiez. Und dort dürfen häufig die üblichen Verdächtigen, wie der „Schöne Klaus“, vor der Kamera behaupten, wie gut es die Prostituierten doch früher hatten. Dass diese mit Luxus nur so überhäuft wurden. Eine üble Verklärung. Mag sein, dass es wenige solche Frauen gab, doch wie der Alltag einer Prostituierten in den angeblich so „goldenen“ 1960er und 70er Jahren auf St. Pauli eher aussah, zeigt der Mordfall Anneliese J.
„Liebesmädchen mit Ascher erschlagen“, so stand es am 2. Mai 1973 in der MOPO. Auf die Titelseite hat es die Story nicht geschafft. Der Tod einer Prostituierten auf dem Kiez war den Kollegen damals nur einen eher dünnen Artikel auf der vierten Seite wert.
Der Text beginnt so: „Mit zertrümmertem Schädel wurde gestern die Prostituierte Anneliese J. in einem Zimmer des Hotels ,Camelot‘ am Hamburger Berg 12 gefunden.“
- Deutsch (Deutschland)
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