Trotz müder Bayern-Beine: Hamburg Towers verpassen in München ihre Chance
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Nein, es war nicht mehr der ganz große Klassenunterschied, keine Demontage wie bei der ersten Begegnung. Doch die Bayern waren trotz müder Beine besser und cleverer, gewannen im zweiten Duell verdient mit 85:71 – und die Hamburg Towers verpassten es im Münchner Audi Dome, ihre Chance zu nutzen.
Es war das dritte Spiel in fünf Tagen für die Bayern, erst zwei Tage vorher hatten sie in der Euro-League gegen Real Madrid verloren.
Hamburg Towers verpassen in München gegen Bayern ihre Chance
Die Towers wiederum hatten Zeit, sich auf das Top-Spiel vorzubereiten, wollten die Euphorie und das gewonnene Selbstvertrauen aus dem Kantersieg gegen Crailsheim mitnehmen. „Wir konnten unseren Plan nicht so umsetzen, wie wir es wollten“, so Bayern-Leihgabe und Center Marvin Ogunsipe (24). „Es ist aber auch keine Schande, hier gegen die Bayern zu verlieren.“
Das stimmt. Über weite Strecken zeigten die Hamburger, dass sie mithalten konnten, immer nah dran waren, das Spiel noch zu ihrem Gunsten zu drehen. Doch die entscheidenden Situationen blieben ungenutzt, die Würfe prallten vom Ring ab – und dann meistens, wenn es drauf ankam, nicht in die Hände der Towers.
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Vielleicht hatten die Wilhelmsburger auch zu großen Respekt vor der roten Übermacht aus dem Süden. Phasenweise vertändelten die Towers Bälle, die sie sonst nicht hergeben, auch in der Defensive lief es nicht so rund wie sonst. Der Knackpunkt: Die Türme ließen sich das Tempo der Münchner aufdrücken, die mit hoher Spielintelligenz ihre Systeme durchliefen; vorne waren sie variabel, hinten kaum zu knacken.
TJ Shorts und Jordan Swing versuchten einerseits mit viel Willen, andererseits mit – im Endeffekt zu wenig getroffenen – Dreierwürfen, die Towers zum Sieg zu führen. Johannes Richter feierte einen ordentlichen Einstand. Ansonsten blieben Leistungsträger wie Kameron Taylor und Terry Allen (beide acht Punkte) hinter ihren Erwartungen zurück.
Bei Niederlage gegen Bayern: Lehrstunde für Neuling Maik Kotsar
Für Center Maik Kotsar, eine der Überraschungen überhaupt der Bundesliga, war es eine Lehrstunde, ein Center-Kampf mit erfahrenen Big-Men, den der Neuling (noch) verlor – und das vermutlich schlechteste Spiel des Esten im Towers-Trikot (sechs Punkte, drei Rebounds).
„Wir wollten das Aufposten ihrer Center stoppen“, sagte Calles nach dem Spiel. „Das ist uns nicht gelungen.“ Dazu hätte sein Team den Münchnern zu oft einfache Punkte gewährt. „Am Ende hatten wir keine Chance mehr, das Spiel noch zu gewinnen.“