Fatale Fehlentscheidung: Gladbacher kochen – Schiri sagt vor laufender Kamera Sorry
Ein ungerechtfertigter Strafstoß in allerletzter Sekunde hat dem VfB Stuttgart zwar immer noch nicht den ersten Heimsieg, beim 2:2 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach aber immerhin ein Remis beschert.
Silas Wamangituka in der letzten Minute der Nachspielzeit per Foulelfmeter nach Videobeweis und zuvor Nicolas Gonzalez mit dem 3000. Tor des VfB in der Bundesliga (58.) glichen die zweimalige Führung der Gladbacher aus. Für die Fohlenelf hatten zunächst Lars Stindl (30., Foulelfmeter) und Denis Zakaria (61.) getroffen. Die Borussia verpasste durch das Unentschieden den Sprung auf den sechsten Tabellenplatz, Stuttgart festigte seinen Platz im gesicherten Mittelfeld.
Referee Felix Brych trifft fatale Fehlentscheidung
Das war allerdings eher Nebensache, denn den Strafstoß, der zum Endstand führte, hätte es nie geben dürfen. Zwar hatte Gladbachs Ramy Bensebaini beim Faller von Sasa Kalajdzic die Arme um den Stuttgarter geschlungen. Der fiel allerdings mit gesamten Körpergewicht auf den Gegner, weil ihm zuvor Mitspieler Waldemar Anton auf den Fuß gestiegen war. Trotzdem zeigte Referee Felix Brych auf Hinweis aus dem Kölner Keller, wo VAR Bibiana Steinhaus intervenierte, und trotz Betrachtung verschiedenster Kameraperspektiven auf den Punkt.
Kalajdzic schwört: „Ich habe keine Schwalbe gemacht“
„Ich habe keine Schwalbe gemacht“, versicherte Kalajdzic, den Vorwurf machte ihm auch niemand. Die Frage, ob es denn ein Elfmeter gewesen sei, beantwortete er mit „jein“. Bei den Gladbachern war die Wahrnehmung eine ganz andere.
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Gladbacher kochen vor Wut
„Das ist ja nicht mal im Mittelfeld ein Foul“, schimpfte Christoph Kramer, der vor allem über den (irregulären) Eingriff des VAR sauer war. Noch deutlicher wurde Jonas Hofmann. „In der heutigen Zeit ist es so, dass die Spieler kaum ihre Meinung sagen dürfen. Wenn ich sie jetzt kundtun würde, würde ich wohl für den Rest der Saison gesperrt werden. Das ist eine absolute Frechheit, ganz klar. Ich weiß nicht, was man da denkt. Breel Embolo wird 50-mal so gefoult, aber wir bekommen keinen einzigen Pfiff und in der 94. Minute pfeift dieser Schiedsrichter ein Foul, oder er kriegt einen Hinweis, dass es eine klare Fehlentscheidung war. Es ist Wahnsinn, sowas habe ich noch nie erlebt. Ich weiß nicht, wofür wir einen Videoschiedsrichter haben. Das Spiel wurde heute durch zwei, drei Personen entschieden, das wissen sie hoffentlich selber“, wütete der Nationalspieler.
Trainer Marco Rose erklärte sarkastisch: „Wahrscheinlich gibt es morgen wieder irgendeine DFB-Erklärung, warum man diesen Elfmeter pfeifen kann.“ Mehr wollte er zum Schiedsrichter nicht sagen: „Das reicht jetzt auch.“
Schiedsrichter Felix Brych entschuldigt sich: „Kontakt nicht gesehen“
Bemerkenswert allerdings, was sich kurz darauf am Sky-Mikrofon ereignete. 40 Minuten nach Spielende trat Brych vor die Kamera, gab seinen Fehler zu und entschuldigte sich. „Bensebaini geht ein hohes Risiko, weil er seinen Gegenspieler umklammert. Aber letztlich gibt es noch einen Kontakt vom eigenen Spieler am Fuß und der war wohl mitentscheidend. Wenn man den Elfmeter direkt gibt, dann muss er akzeptiert werden. Mit dem Eingriff des Videoschiedsrichters bleiben Restzweifel“, begann er seine Erklärung und gab zu, dass er den Kontakt am Fuß übersehen habe. „Das habe ich nicht gesehen. Das kann man auf dem Platz nicht erkennen, weil man nur auf einen Bereich des Körpers gucken kann. Ich habe nur die Hände gesehen. Vom Gefühl her war es einen Tick zu wenig. Auf den Kontakt am Fuß wurde ich nicht hingewiesen, den habe ich erst jetzt, mit einer zeitlichen Verzögerung, gesehen. Es ist eine komplexe Szene, weil zwei Kontakte vorliegen. Der Kontakt unten ist uns verborgen geblieben. Stuttgart kann mit dem Elfmeter glücklich sein.“