Lewandowski brüskiert Bayern-Bosse: Kahn ist irritiert
Robert Lewandowski brüskiert, durch die Aussage das er „nicht mehr“ für dem Klub spielen wolle, den FC Bayern. Dadurch stehen die Bosse Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic schlecht da – und werden den Weltfußballer jetzt wohl endgültig abgeben müssen.
Oliver Kahn klang ein wenig baff. Dass Robert Lewandowski in aller Öffentlichkeit rücksichtslos mitteilte, dass er „nicht mehr“ für den FC Bayern spielen will, erwischte den Klubchef auf dem falschen Fuß. Derlei Äußerungen vor den Augen und Ohren der Welt, die brächten keinen weiter, sagte er. Und die mangelnde Wertschätzung? Das sei „keine Einbahnstraße“, ergänzte Kahn bei Sport1. Lewandowski sollte wissen, was er am FC Bayern habe.
Nun, Lewandowski scheint es nicht zu wissen, oder: nicht mehr wissen zu wollen. Mit seiner unverhohlenen Forderung nach einem Transfer hat der Weltfußballer die Münchner in fragwürdiger Manier brüskiert, vor allem Kahn und den so unglücklich agierenden Sportvorstand Hasan Salihamidzic: Sie stehen nun ziemlich dumm da. Noch ein Jahr Vertrag? Ist dem Polen herzlich egal, zumal „nach all dem, was in den letzten Monaten passiert ist“.
Robert Lewandowski möchte den FC Bayern in Richtung Barcelona verlassen
Was passiert ist, darüber gehen die Meinungen wie nicht anders zu erwarten weit auseinander. Wer Lewandowskis Berater Pini Zahavi zuhört, könnte glauben: Kahn und Salihamidzic haben es verbockt. „Er“, also Lewandowski, „fühlt sich seit Monaten von den Verantwortlichen nicht respektiert, das ist die Wahrheit. Der FC Bayern hat nicht den Spieler Lewandowski verloren, sondern den Menschen Robert“, sagte Zahavi zu „Bild“. Deswegen: Ab zum FC Barcelona!
Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der Zahavi vor einem Jahr als „geldgieriger Piranha“ bezeichnete, weil die Verhandlungen mit David Alaba nicht vorankamen und am Ende scheiterten, würde sagen: Wenn Spieler von Respekt und Wertschätzung reden, meinen sie Geld. Zahavi aber behauptete, er habe in den Gesprächen mit den Bayern nie „auch nur einen Cent mehr gefordert. Wir haben nie über Geld gesprochen in dieser Zeit, weder für Robert, noch für mich“.
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Auffällig ist, dass dem FC Bayern zum wiederholten Male mehr oder weniger deutlich vorgehalten wird, im Umgang mit einem Spieler Fehler zu begehen. Der erste, der nach gescheiterten Vertragsverhandlungen ging, war 2014 Toni Kroos – ihn jagten die Münchner für rund 30 Millionen Euro Ablöse geradezu vom Hofe. Alaba folgte im Vorjahr, auch er ging zu Real Madrid – ohne Ablöse. Weg ist auch Niklas Süle, Begründung: mangelnde Wertschätzung.
Ins Stocken geraten sind auch die Verhandlungen mit Serge Gnabry über eine vorzeitige Verlängerung seines bis 2023 laufenden Vertrages. Der Nationalspieler will angeblich mehr als die gebotenen 19 Millionen Euro Jahresgehalt.
Auch Serge Gnabry soll den FC Bayern verlassen
Wie Lewandowski müsste der auf Kostenkontrolle bedachte deutsche Rekordmeister auch Gnabry noch in diesem Sommer verkaufen, um eine Ablöse zu erhalten. Von Barcelona gäbe es im Moment 32 Millionen Euro für Lewandowski.
Die Fliehkräfte des Marktes haben also auch den FC Bayern erfasst. Wie sagte Hoeneß noch vor fünf Jahren, als sich Ousmane Dembélé von Borussia Dortmund zum FC Barcelona wegstreikte? „Wir müssen allen wieder zeigen, wer Herr im Haus ist, wir müssen wieder dahin kommen, dass ein Vertrag ein Vertrag ist.“
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Nun scheint es, als seien auch die Nachfolger von Karl-Heinz-Rummenigge und Hoeneß zum Spielball von Spielern und Beratern geworden. (sid/brb)