Fehlermeldung in HVV-Switch-App
  • Fehlermeldung statt freier Fahrt: Zeitweise brach der HVV-Server unter der großen Nachfrage zusammen.
  • Foto: hfr

Startschuss für 9-Euro-Ticket: HVV-Server geht in die Knie

Seit diesem Mittwoch gilt es: Das bundesweite 9-Euro-Ticket der Deutschen Bahn für Nah- und Regionalverkehr. Der Vorverkauf läuft bereits seit dem 20. Mai – trotzdem war die Nachfrage am Mittwochmorgen so groß, dass die Server des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) überlastet waren.  

Es ist ein Mammutprojekt der Bundesregierung, das an diesem 1. Juni startet: Das 9-Euro-Ticket. Doch für viele Hamburger:innen hieß es am Mittwochmorgen: Fehl(er)anzeige statt freier Fahrt. Weder im HVV-Online-Shop noch in der HVV-App oder auf der viel beworbenen HVV-Switch-Plattform gelang der Ticketkauf auf Anhieb. Angezeigt wurden stattdessen Fehlermeldungen und Informationen zu Wartungsarbeiten – mit der Bitte, es später erneut zu versuchen.  

Der Kauf eines 9-Euro-Tickets war online nicht auf Anhieb möglich. Privat.
Screenshot von HVV-App mit Fehlermeldung.
Der Kauf eines 9-Euro-Tickets war online nicht auf Anhieb möglich.

„Es hat sich abgezeichnet, dass viele mit dem Ticket-Kauf bis zum ersten Gültigkeitstag warten”, sagt HVV-Pressesprecher Rainer Vohl. Während des Berufsverkehrs sei es so zu einer Überlastung des Servers gekommen. „Dazu kommt das schlechte Wetter, bei dem Bus und Bahn vermehrt genutzt werden”. Es handelte sich laut Vohl jedoch nur um kleine Ruckler, die etwas Geduld verlangten. Grundsätzlich seien die Vertriebskanäle stabil.  

9-Euro-Ticket: Großer Ansturm auf Bus und Bahn bleibt aus

Erhältlich ist das Ticket nicht nur online, sondern auch an Fahrkartenautomaten, im Bus und an HVV Service-Stellen. Mittlerweile sind in Hamburg mehr als 400.000 Stück verkauft worden – hinzu kommen 680.000 Abonnent:innen, deren HVV-Zeitkarten automatisch auf neun Euro reduziert werden. Mehr als eine Million Menschen nutzten demnach in Hamburg bereits das vom Bund finanzierte Angebot: Als Ausgleich für die Einnahmeausfälle erhalten die Länder insgesamt 2,5 Milliarden Euro.  


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Die Auslastung von Bussen und Bahnen sei heute im Vergleich zu anderen regnerischen Tagen aber normal gewesen. „In den letzten Jahren wurde der Nahverkehr gut ausgebaut – deshalb sind wir noch nicht an unsere Kapazitätsgrenze gestoßen. Alle kommen gut von A nach B”, sagt Vohl. Hinzu kommt, dass sich durch die Pandemie das Home Office etabliert hat: Die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln liege im Vergleich zu der Zeit vor Corona ohnehin bei nur 80 Prozent. „Die dadurch entstehende Reserve kommt uns jetzt entgegen”, erklärt Vohl.  

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Doch mit dem 9-Euro Ticket geht es auch über die Stadtgrenzen Hamburgs hinaus: Es gilt bundesweit im Nahverkehr und der 2. Klasse von Regionalzügen. Die Aktion dauert drei Monate. Für Juni, Juli und August kann jeweils ein Ticket für neun Euro gekauft werden – auch im Voraus schon. Der große Ansturm dürfte deshalb erst einmal vorbei sein, sagt HVV-Pressesprecher Vohl: „Wer jetzt ein Ticket hat, braucht erst wieder im Juli eins”. 

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