Wolf
  • Ein Wolf ist in Schleswig-Holstein für 16 gerissene Nutztiere verantwortlich. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Carsten Rehder

Einsamer Wolf tötet in Schleswig-Holstein 16 Nutztiere

Er trägt den Namen „GW2441m“ und ist schon jetzt berüchtigt: In Schleswig-Holstein wurden in letzter Zeit immer wieder Nutztiere von Wölfen getötet. 16 solcher Risse gehen auf das Konto eines einzelnen Wolfes.

Der Wolf hat immer wieder einzelne Schafe erbeutet, keines der Tiere war durch wolfsabweisende Zäune gesichert, wie das Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und Ländliche Räume (LLUR) am Donnerstag mitteilte. Der Wolf überwand große Strecken: Er war in den Kreisen Segeberg, Rendsburg-Eckernförde, Steinburg und Schleswig-Flensburg aktiv.

Ein Wolf in Schleswig-Holstein tötet 16 Nutztiere

Nach Angaben des LLUR wurden in Schleswig-Holstein zuletzt wieder vermehrt Wolfssichtungen und Schafsrisse dokumentiert. Kein anderer Wolf sei so oft nachgewiesen worden wie „GW2441m“, sagte Sprecher Martin Schmidt. Das Wolfsmanagement rief Halter auf, ihre Nutztiere besser einzuzäunen, damit „GW2441m“ sich nicht an Schafe als leicht zugängliche Beute gewöhne.

Der Wolf wurde erstmals am 17. Dezember 2021 im Bereich Flintbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) nachgewiesen und zuletzt bei einem Reh-Riss in der Nähe von Todesfelde (Kreis Segeberg) am 6. April. Herkunftsrudel und Alter sind unbekannt.


Der Newswecker der MOPO MOPO
Der Newswecker der MOPO

Starten Sie bestens informiert in Ihren Tag: Der MOPO-Newswecker liefert Ihnen jeden Morgen um 7 Uhr die wichtigsten Meldungen des Tages aus Hamburg und dem Norden, vom HSV und dem FC St. Pauli direkt per Mail. Hier klicken und kostenlos abonnieren.


2021 wurde ein Dutzend Wölfe in Schleswig-Holstein nachgewiesen. Laut LLUR hat sich aber kein Wolfspaar oder gar ein Rudel dauerhaft hier niedergelassen. Im Grenzbereich zu Mecklenburg-Vorpommern ist ein Wolfspaar bestätigt. Es sei aber unklar, ob die Tiere sich dort dauerhaft aufhalten oder weiterwandern.

Ein Nutztierriss hinter einem wolfsabweisenden Zaun sei im Land zuletzt am 3. Oktober 2020 nachgewiesen worden, sagte Schmidt. Dithmarschen, Pinneberg, Steinburg, Segeberg und Herzogtum-Lauenburg sind Wolfspräventionsgebiete. Halter von Schafen und Ziegen können dort Anträge zur Förderung wolfsabweisender Zäunung stellen.

Das könnte Sie auch interessieren: Experte über geizige Kunden – „Bald gibt’s kein regionales Obst und Gemüse mehr“

Bisher wurden im Norden elf tote Wölfe gefunden, zehn starben bei Verkehrsunfällen. Im Kadaver eines im Oktober nahe der Bundesstraße 5 tot gefundenen Wolfs wurden Geschossreste gefunden. Die Todesursache ist unklar. Das Umweltministerium hat Anzeige wegen Beschusses einer streng geschützten Tierart erstattet. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp