Stadionsuche: St. Paulis Pokalgegner würde am liebsten am Millerntor spielen
Es ist zwar noch eine Weile hin, Ende Juli findet die erste Hauptrunde des DFB-Pokals statt. Aber für die kleinen, gastgebenden Amateurvereine ist das Unterfangen ein so herausforderndes, dass die Vorlaufzeit nötig ist. Planung hier, Logistik da. Das gilt insbesondere für St. Paulis Pokalgegner, den SV Straelen. Denn der muss umplanen und kann das große Spiel nicht im eigenen Stadion austragen.
Das Problem: Rings um das Stadion an der Römerstraße wird gebaut. Viel gebaut. So viel gebaut, dass der Zugang zum Gästeblock nicht möglich ist. „Die Chance, dass wir ein echtes Heimspiel haben können, liegt bei fünf Prozent”, sagt Straelens Präsident Hermann Tecklenburg im Gespräch mit der MOPO. Weil wegen der Baustelle auch zu wenig Parkplätze zur Verfügung stünden, wie er erklärt.
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Umdisponieren ist angesagt. Nur wohin geht’s? Vielleicht nach Hamburg? „Wenn wir dürften, würden wir ans Millerntor kommen”, sagt Tecklenburg. Nur: Sie dürfen nicht. Paragraf 49 im „Besonderen Teil” der Spielordnung des DFB-Vereinspokals besagt nämlich unter Punkt zwei dieses: „Auf das Heimrecht kann bei Pokalspielen nicht verzichtet werden.”
Straelen und St. Pauli können also nicht tauschen. Und einen Besuch im Volkspark – das wäre erlaubt – will Tecklenburg den Fans des Kiezklubs nicht zumuten, erklärt er. Auch einen Umzug ins zehn Kilometer entfernte niederländische Venlo hat der Ehemann von Frauen-Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg beim DFB bereits ins Spiel gebracht. Allerdings ohne Erfolg.
St. Paulis Pokalgegner Straelen verhandelt mit Duisburg über die Stadionmiete
Stattdessen wird es wohl, so jedenfalls ist momentan die Tendenz, nach Duisburg gehen. Die Verhandlung über eine Miete laufen laut Tecklenburg bereits, die dortige Schauinsland-Reisen-Arena bietet gut 31.000 Menschen Platz. So viele Fans werden sicher nicht kommen, St. Pauli rechnet aber immerhin mit zweieinhalb- bis dreitausend mitreisenden Anhänger:innen bei der Partie – auf die sich der 74-Jährige schon freut. „Die Atmosphäre ist immer großartig“, schwärmt er. „St. Pauli ist immer wieder eine unglaublich gute Adresse.“
Für den SV Straelen, der die Regionalliga West auf Platz 15 abgeschlossen hat, ist es übrigens erst die zweite Teilnahme am DFB-Pokal überhaupt. Zuletzt war der Verein 1998 dabei und unterlag Fortuna Düsseldorf mit, Achtung, 4:7. Der Trainer der Straelener damals: Jos Luhukay.