Falsche Polizisten: Razzia bei mutmaßlicher Betrügerbande im Norden
Sie sollen sich als Polizisten ausgegeben haben, um Senioren auszunehmen – jetzt bekamen sie Besuch von echten Beamten: Das Landeskriminalamt (LKA) Schleswig-Holstein hat am Donnerstagmorgen Wohnungen einer mutmaßlichen Betrügerbande in Peine und Braunschweig in Niedersachsen durchsucht.
Bei den drei Verdächtigen soll es sich um Mitglieder einer Bande handeln, die ältere Menschen mit Telefonanrufen vermeintlicher Polizisten dazu bewegt habe, ihnen Geld und Wertgegenstände zu übergeben, teilten LKA und Staatsanwaltschaft Itzehoe mit. In Schleswig-Holstein sei dies in mehreren Fällen geschehen, darunter im Landgerichtsbezirk Itzehoe. Ermittelt werde wegen gewerbs- und bandenmäßiger Betrugstaten, hieß es.
Razzia bei mutmaßlichen Trickbetrügern im Norden
Die Bande ging den Angaben zufolge arbeitsteilig vor. Demnach übernahm die Telefonanrufe ein Callcenter in der Türkei. Den Opfern sei dabei von einem falschen Polizisten glaubhaft gemacht worden, dass Geld und Wertsachen weder im Haus noch auf der Bank sicher seien. Die alten Menschen hätten diese dann einem falschen Beamten in Zivil übergeben. Die Beute sei in die Türkei gebracht worden.
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Die drei Beschuldigten sollen in führenden Positionen der „Abholer- und Logistikergruppe“ angehören, hieß es. Bei den zeitgleichen Durchsuchungen ihrer Wohnungen und einer weiteren Räumlichkeit sollte Beweismaterial gesichert werden. Bei dem Einsatz wurden die Beamten aus Schleswig-Holstein von niedersächsischen Kollegen unterstützt.