• In Rahlstedt sind viele alte Häuser erhalten geblieben. So steht zum Beispiel an der Remstedtstraße eine Jugendstil-Villa neben der anderen.
  • Foto: Anke Geffers

Stadtrundgang durch Rahlstedt: Heimat von berühmten Dichtern – und von Popstars!

Rahlstedt –

Kaum ein Schüler, der „Trutz, blanke Hans“ nicht im Deutschunterricht analysieren musste. Geschrieben hat die Ballade der Dichter Detlev von Liliencron, der von 1901 bis 1909 in Rahlstedt lebte und hier auch begraben ist. Vieles im Stadtteil in Hamburgs Osten erinnert heute noch an den berühmten Bewohner.

Rosen auf dem Grab

Liliencron zu Ehren starten wir den Rundgang am Rahlstedter Friedhof. Das Grab des Dichters ist schon von weitem zu erkennen. Eine rosenstreuende Mädchenfigur ziert die Grabstätte des Lebemannes, der trotz seiner beruflichen Erfolge zeitlebens verschuldet war und seine letzten Lebensjahre in Alt-Rahlstedt verbrachte. Sein Wohnhaus an der Bahnhofsstraße wurde abgerissen, aber wenigstens ein Park mit Denkmal und einige Straßennamen erinnern an ihn. Die Möbel aus seinem Haus sind im Gymnasium Rahlstedt ausgestellt.

Feldsteinkirche

Eben noch Verkehrslärm an der Rahlstedter Straße, jetzt fast ländliche Idylle. Die Feldsteinkirche gegenüber des Friedhofs ist mehr als 800 Jahre alt und erinnert an die Zeit, als Alt-Rahlstedt ein kleines Dorf war. Gleich hinter der Kirche verläuft der Uferweg an der Wandse, ein Spazierweg im Grünen. Wir halten uns rechts, überqueren die Bahnhofsstraße und kommen in den LiliencronPark. Der alte Mühlenteich ist noch zu erkennen, genauso wie die ehemalige Mühle auf der anderen Straßenseite.

An der Wandse entlang

Immer an der Wandse entlang geht es weiter, auch wenn der Weg gerade jetzt ein bisschen matschig ist. Festes Schuhwerk dringend empfohlen! Wir biegen rechts in die Amtstraße ein, dann links auf die Rahlstedter Straße. Weil Rahlstedt im Zweiten Weltkrieg von Bombenangriffen verschont geblieben ist, sind viele Jugendstil-Villen erhalten geblieben. Besonders schön zu sehen ist das an der halbkreisförmigen Remstedtstraße, die wir nach ein paar Minuten erreichen.

Jugendstil-Villen

Wunderschöne alte Häuser, einige stehen sogar zum Verkauf. Wer nur auf der Rahlstedter Straße durch den Stadtteil fährt, ahnt nicht, welche Schätze sich in den Nebenstraßen verstecken. Am Scheitelpunkt der Remstedtstraße geht es rechts in die Wehlbrockstraße, die später einen Knick nach rechts über die Stellau macht. Die Straße Am Ohlendorffturm führt uns auf die Brockdorfstraße. Nenas Schule Zur „Neuen Schule Rahlstedt“ geht es nach links. Am Schimmelreiterweg steht eine weiße Villa mit großem Spielplatz – Sitz der Privatschule, die Nena mit ihrem Lebensgefährten vor 14 Jahren gegründet hat. Die Sängerin lebt selbst mit ihrer Familie in Rahlstedt. Damals sorgte das Schul-Konzept (Schüler dürfen selbstbestimmt lernen) für Schlagzeilen, heute haben sich die Wogen geglättet.

Tortenparadies

Uns zieht es gleich nach rechts, denn die Brockdorffstraße führt geradewegs zum „Caféhaus Rahlstedt“, das seit Juli 2019 zur Konditoreikette „Schmidt und Schmidtchen“ gehört. Die legendären Kuchen und Torten werden aber weiterhin in der hauseigenen Backstube hergestellt.

Torten und Kuchen gibt es bei Doris Abt und Gülcan Aytac im „Schmidtchen Caféhaus“.

Torten und Kuchen gibt es bei Doris Abt und Gülcan Aytac im „Schmidtchen Caféhaus“.

Foto:

Anke Geffers

Auch zu Corona-Zeiten ist täglich geöffnet, also gleich eine Lübecker Nusstorte und eine Himbeer-Joghurttorte zur Belohnung für einen langen Spaziergang einpacken lassen.

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