„Ich liebe Tore“: St. Paulis neuer Abwehrmann Reginiussen kann auch anders
Tore Reginiussen spricht nicht viel Deutsch, obwohl er schon einmal hierzulande unter Vertrag stand. Anderthalb Jahre war das, von Januar 2010 bis Juli 2011. Auf Schalke. Lange her. Was sein Vorname in der deutschen Sprache bedeutet, weiß der Norweger dann aber doch ganz genau. „It means goals“, sagt Tore Reginiussen lachend, als die MOPO ihn darauf anspricht. Beim 34-Jährigen ist der Name Programm – St. Pauli hat sich einen Innenverteidiger mit ungewöhnlichen Offensivqualitäten geholt.
434 Partien im Vereinsfußball, weitere 31 Einsätze für die norwegische Nationalmannschaft. Tore Reginiussen ist ein erfahrener Spieler. Ein Abwehrspieler wohlgemerkt, ein Innenverteidiger. Das ist deshalb wichtig zu erwähnen, weil ein Blick auf die Bilanz der Scorer-Punkte in seiner bisherigen Karriere einen anderen Schluss zulässt: 42 Tore, 16 Vorlagen, formidabel.
St. Paulis Abwehrmann Tore Reginiussen liebt Tore
„Ich liebe es, Tore zu schießen“, sagt Tore Reginiussen. „Ich werde definitiv mein Bestes geben, das hier auch zu tun, wenn ich spiele.“
Dabei hat St. Pauli Tore gar nicht für Tore geholt. „Er geht vorweg, bringt unheimlich viel Erfahrung mit und wird unserer Mannschaft zusätzliche Stabilität verleihen“, hatte Trainer Timo Schultz anlässlich der Verpflichtung des Verteidigers bis Saisonende gesagt.
Reginiussen bei St. Pauli: „Bin den Druck gewohnt“
Unter anderem darin sieht auch Reginiussen selbst eine Mission auf St. Pauli. „Eine der wichtigsten Aufgaben für ältere Spieler ist, den jüngeren Spielern zu helfen bei allem, was möglich ist“, sagt er. Das könnte zum wichtigen Faktor werden, schon gegen Sandhausen am Freitag. Die tabellarische Situation hat sich bei St. Pauli durch das 4:3 gegen Heidenheim und den Sprung über den Strich zwar entspannt, das Duell gegen den SVS, den Tabellennachbarn auf Rang 16, ist dennoch richtungsweisend.
„Ich bin seit vielen Jahren dabei und habe vieles erlebt: Höhen und Tiefen. Die vergangenen acht, neun Jahre habe ich im größten Verein Norwegens gespielt, ich bin also den Druck gewohnt, dass die Erwartung ist, jedes Spiel zu gewinnen“, sagt Reginiussen.
Dabei profitiert er auch von seiner Zeit auf Schalke, wenngleich die mit nur einem Profi-Spiel „nicht wie gewünscht“ verlief. „Ich war jung und vermutlich nicht bereit für das Level“, sagt Reginiussen und ergänzt: „Aber was ich da gelernt habe, habe ich für den Rest meiner Karriere nutzen können. Ich habe gelernt, mental stark zu sein in allen Dingen.“
In dieser Hinsicht wäre Reginiussen also für das Sandhausen-Spiel zweifelsfrei bereit.
Vor Sandhausen-Spiel: So steht es um Reginiussens Fitness
Und auch physisch ist der Rechtsfuß, der im Dezember bei Rosenborg Trondheim nach Ablauf der mit dem Kalenderjahr endenden Saison keinen Vertrag mehr erhalten hatte, nach eigener Aussage so weit. „Ich bin jetzt seit etwa einer Woche hier und arbeite jeden Tag hart. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sehr nah an hundert Prozent bin, wenn die nächsten Tage planmäßig verlaufen. Mental bin ich sowieso bereit.“
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Letzteres gelte auch für die Mannschaft nach dem Spektakel gegen Heidenheim. „Für uns ist es wichtig, dass wir erneut ein Spiel in den letzten Minuten gewinnen konnten und die drei Punkte holen“, sagt er und gesteht: „Für mich war es etwas zu aufregend. Ich hatte gehofft, dass wir das Spiel besser kontrollieren können.“ Kaum zu glauben im Wissen darum, wie sehr Tore Tore liebt.