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Berater spricht Klartext: Brodersen steht bei St. Pauli vor dem Absprung

Schon im vergangenen Sommer sah es bei Svend Brodersen so aus, als verlasse er den FC St. Pauli nach zehn Jahren Vereinszugehörigkeit am Stück und 15 Jahren insgesamt. Doch Brodersen blieb. Und kam so sogar zu vier Startelfeinsätzen, die seinen Ansprüchen aber natürlich nicht gerecht wurden – der Torwart will spielen. Und so deutet alles darauf hin, dass die Geschichte von Svend Brodersen und dem FC St. Pauli in diesem Sommer wirklich zu Ende geht. 

„Stand jetzt würde ich ausschließen, dass Svend bleibt“, sagt sein Berater Stefan Pluhar im Gespräch mit der MOPO. Ausschlaggebend dafür sind zwei Dinge, die dem Torhüter seit Jahren fehlen: Spielzeit und die Perspektive auf mehr Spielzeit. 

Brodersen-Berater: „Lange genug Ersatztorwart“

„Svend ist jetzt 24 Jahre und war lange genug Ersatztorwart“, sagt Berater Pluhar. „Auch wenn er in dieser Saison Einsätze bekommen hat, muss er den nächsten Schritt gehen. Das ist bei St. Pauli nicht gegeben.“ Pluhar halte es „für unwahrscheinlich, dass St. Pauli ein Angebot für eine Vertragsverlängerung unterbreitet“.

Zwar besitzt der Klub die Option auf ein weiteres Jahr. Dass Sportchef Andreas Bornemann von dieser Gebrauch macht, zeichnet sich aber in der Tat nicht ab. Vor dieser Spielzeit holte der Klub mit Dennis Smarsch einen weiteren jungen Schlussmann. Zur Saisonmitte sprang Brodersen nach Robin Himmelmanns Degradierung ein und patzte in Fürth folgenschwer. Danach kam Leih-Keeper Dejan Stojanovic. 

Brodersen duelliert sich aktuell mit Smarsch

„Es ist ja unabhängig von Svend Brodersen so: Manchmal muss man einfach auch raus – aus seiner Heimat, aus seinem Umfeld, aus diesem Status des Eigengewächses“, befindet Agent Stefan Pluhar. „Manchmal ist das leider hinderlich. Ob das in seinem Fall der Grund war, wissen wir nicht. Aber man sollte dann den Schritt wagen. Und durch den auslaufenden Vertrag ist dafür jetzt der richtige Zeitpunkt.“

Erstmals in St. Paulis Kader für ein Profi-Spiel stand Brodersen vor fast exakt sieben Jahren. Roland Vrabec berief ihn am 27. April 2014 beim 0:3 im Heimspiel gegen Aalen (der VfR damals übrigens mit Daniel Buballa) ins Aufgebot. Es folgten bis heute 80 Partien in der zweiten Mannschaft und sechs bei den Profis. Aktuell duelliert sich Brodersen mit Smarsch um den zweiten Platz hinter Stojanovic. Zu wenig für das einst hochgehandelte Torhüter-Talent.

Brodersen will weiter zu Olympia in Tokio

Sein Blick geht nach vorne. Es gebe, sagt der Berater, genügend Interessenten, „aber davon ist noch nichts konkret. Es gibt noch nichts zu vermelden“. 

Wohin es den Mann mit Spitzname „Schredder“ zieht, ist noch offen. „Svend ist total offen, er kann sich sehr viel vorstellen. Er möchte in erster Linie Fußball spielen, im Tor stehen, seine Leistungsstärke unter Beweis stellen, Spaß haben, Wertschätzung genießen“, erklärt Pluhar. 

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Ein Ziel hat Brodersen aber fest vor Augen, daran ändert auch fehlende Spielpraxis bei St. Pauli nichts. Er will zu den Olympischen Spielen nach Tokio und steht auch im vorläufigen Kader von Trainer Stefan Kuntz. „Das ist keinesfalls abgehakt“, sagt Pluhar. „Er genießt beim DFB weiterhin eine sehr hohe Wertschätzung. Die Teilnahme könnte davon abhängen, wohin der Wechsel geht. Aber: Der Plan und sein großer Wunsch ist, zu Olympia mitzufahren.“ Brodersen muss sich dabei allerdings unter anderem mit Freiburgs Stammkeeper Florian Müller, Düsseldorfs Nummer Eins Florian Kastenmeier sowie Lennart Grill (Leverkusen) und Finn Dahmen (Mainz) messen, die ebenfalls schon Bundesliga-Erfahrung aufweisen können.

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