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Diskussion um St. Paulis Torwart: Bornemann findet Kritik an Stojanovic „deplatziert“

Der FC St. Pauli ist im Aufwind und sorgt mit spektakulärem Offensiv-Fußball für Furore. Die meisten Fans feiern die Kaltschnäuzigkeit von Torjäger Guido Burgstaller, die Schlitzohrigkeit von Daniel-Kofi Kyereh oder die Energieleistungen von Rodrigo Zalazar. Bei vielen Anhängern ist aber ein ganz anderer Kiezkicker das Gesprächsthema Nummer eins: Die neue Nummer eins.

Spätestens seit dem 4:3-Sieg in Heidenheim ist Dejan Stojanovic die meistdiskutierte Personalie. Kein anderer Spieler beim FC St. Pauli steht derart im Fokus wie der Anfang Januar als Nachfolger des degradierten Robin Himmelmann verpflichtete Schlussmann.

In den Fan-Foren geht es hoch her. Man kann durchaus sagen, dass das Thema nicht nur die Gemüter erhitzt, sondern polarisiert.

FC St. Pauli: Diskussion um Torwart Dejan Stojanovic

Es gibt jene, die dem 27-Jährigen gleich mehrere Gegentore in seinen bislang fünf Spielen ankreiden und seine Leihe Anfang Januar schon jetzt als Fehlgriff bezeichnen – und die anderen, die Stojanovic gegen die zum Teil heftige Kritik verteidigen, die positiven Aspekte seines Torwartspiels in den Vordergrund stellen und ihm noch Zeit geben wollen.

Die Emotionalität der Debatte hat natürlich mit seinem Vorgänger und den Umständen von dessen Demission zu tun. Robin Himmelmann, dem viele Fans nachtrauern, ist nicht mehr da – aber noch präsent. Mindestens als Maßstab für den Nachfolger. Eine Hypothek.

Noch ist es Stojanovic nicht gelungen, zu zeigen, dass er eine deutliche Verbesserung gegenüber Himmelmann ist – zumindest von außen betrachtet.

 

Zwar hat St. Pauli in den fünf Spielen mit dem Österreicher in der Kiste zehn Punkte gesammelt und erstmals in dieser Saison zu Null gespielt (2:0 gegen Regensburg). Andererseits setzte es neun Gegentore.

Bornemann findet Kritik an Stojanovic „deplatziert“

„Wir sind sehr zufrieden mit Dejan“, sagt Sportchef Andreas Bornemann zur MOPO. „Seit er da ist, haben wir eine andere Stabilität in der Defensive – auch wenn es zu viele Gegentore gibt.“

Ein Torwart-Problem sieht Bornemann überhaupt nicht und hat auch kein Verständnis für die zum Teil harsche Kritik am Neuzugang aus Middlesbrough.

„Man kann über das eine oder andere Gegentor diskutieren und natürlich sprechen wir intern Dinge kritisch an, wenn es nötig ist“, stellt Bornemann klar.

Fehlerlos ist Stojanovic nicht, das weiß auch Bornemann und lässt als Beispiel das Heidenheimer 1:1 gelten. Vor dem Kopfballtor von Kleindienst in Tornähe nach einer Ecke ging der Keeper nicht energisch zum Ball, sondern zögerte.  Gegen Bochum (2:3) sah Stojanovic beim Tunnel von Zoller vor dem 1:1 unglücklich aus. Vor dem 2:2 gab es ein Abstimmungsproblem zwischen Stojanovic, Philipp Ziereis und Daniel Buballa. „Aber wir reden hier nicht über klare Torwartfehler. Das ist deplatziert“, sagt Bornemann energisch.

FC St. Pauli: Himmelmann-Nachfolger Dejan Stojanovic steht unter Beobachtung

Auf der anderen Seite hat Stojanovic St. Pauli aber auch noch nicht mit herausragenden Paraden einen oder drei Punkte gerettet. Die neue Nummer eins bräuchte jetzt mal ein solches Spiel, um die kritischen Stimmen wenigstens vorübergehend verstummen zu lassen und Zweifel zu zerstreuen.

In den kommenden 15 Spielen muss er zu einem sicheren und starken Rückhalt werden. Das ein oder andere Zu-Null-Spiel würde helfen. Um auch eingefleischte Himmelmann-Anhänger zu überzeugen, müsste Stojanovic schon wie Manuel Neuer halten.

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