Hamburgs Altstadt: Wo sich heute die „Mö“ befindet, sah es früher so aus
Die Mönckebergstraße ist in etwa das, was der Ku’damm für Berlin ist und die Schildergasse für Köln. Das Aushängeschild, der Prachtboulevard und natürlich die wichtigste Einkaufsstraße. Um die „Mö“ zu erschaffen, müssen kurz nach der Jahrhundertwende Hunderte von Arbeitern eine Schneise schlagen quer durch das alte, das historische Hamburg. Am 26. Oktober 1909 wird sie für den Verkehr freigegeben. 113. Geburtstag feiert die „Mö“ also in diesem Jahr. Für eine Straße ist das ziemlich jung.
Die Gegend, in der heute Kaufhäuser in Reih und Glied stehen, gilt Anfang des 20. Jahrhunderts noch als Hamburgs Bronx: Polizisten trauen sich da kaum rein, und auch Fremden ist der Besuch nicht anzuraten. Es handelt sich um ein Wirrwarr aus Gassen, die gesäumt werden von Spelunken, Bordellen und uralten Fachwerkhäusern, in denen Hafenarbeiter, kleine Handwerker und andere arme Schlucker leben. Es ist dunkel, feucht und es stinkt eigentlich immer nach Unrat und Fäkalien.
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