Ein Badeanzug liegt am Schwimmbecken
  • Die Bezirksversammlung in Eimsbüttel will allen Gästen das Baden „oben ohne“ erlauben.
  • Foto: dpa

„Oben ohne für alle!“ SPD will neue Baderegeln in Hamburg

Oben ohne im Schwimmbad – was für Männer eine Selbstverständlichkeit ist, ist Frauen vielerorts nicht gestattet. Die SPD in Eimsbüttel will das ändern: In dem Stadtteil soll das Baden oben ohne in Schwimmbädern bald ausdrücklich für alle Gäste erlaubt werden.

Im August vergangenen Jahres hatte der Rauswurf eines Badegasts aus einem Schwimmbad in Göttingen eine heftige Debatte ausgelöst. Unter anderem auch, weil die betroffene Person, die von den Bademeistern aufgefordert worden war, ihre Brust zu bedecken, erklärte, dass sie sich nicht als Mann oder Frau identifiziere, sondern als non-binär.

SPD in Eimsbüttel will Ende der Ungleichbehandlung

Der Sportausschuss der Stadt Göttingen entschied daraufhin, dass alle Badegäste ohne Oberkörperbekleidung schwimmen können – allerdings nur am Wochenende. 

Die SPD-Fraktion in Eimsbüttel will nun einen ähnlichen Weg gehen und „sich nun für ein Ende dieser Ungleichbehandlung in Eimsbüttel“ einsetzen, wie es in einer Pressemitteilung am Sonntag hieß.

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„Für viele Menschen auch in Eimsbüttel ist das schlicht und einfach eine Frage der Gleichberechtigung“, erklärte die Bezirksabgeordnete Paulina Reineke-Rügge. Dass im Jahr 2022 Unterschiede zwischen den Geschlechtern gemacht werde, sei nicht mehr zeitgemäß. „Für uns ist klar, dass diskriminierende Kleidervorschriften in Eimsbüttel keinen Platz haben. Wer will, sollte im Schwimmbad mit freiem Oberkörper unterwegs sein dürfen.“

Änderung der Baderegeln? Bäderland zeigt sich zurückhaltend

Reineke-Rügge will mit ihrem Antrag vor allem Klarheit schaffen. Nicht überall sei die Kleiderordnung eindeutig geregelt, häufig gebe es einen Interpretationsspielraum, was überhaupt als „angemessene Kleidung“ gelte. Reineke-Rügge will sich dafür einsetzen, dass es eindeutige und zeitgemäße Regeln gibt, an denen sich die Bürger:innen orientieren könnten.

Bäderland-Sprecher Michael Dietel hatte sich im Mai im Hinblick auf eine Änderung der Regeln gegenüber der MOPO zurückhaltend gezeigt: „Wir versperren uns da nicht, wenn es allgemein üblich ist.“ Es bestehe jedoch die Befürchtung, dass die Enthüllung von Reizen zu weiteren Problemen führen könnte. (ng)

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